Metz

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Schon zur Römerzeit hatte Metz ca. 300 n. Chr. einen Mauerring erhalten. Im Jahre 1231 bekam die Stadt eine Befestigung nach mittelalterlichen Grundsätzen. Diese Befestigung bestand aus einer starken Mauer mit insgesamt 70 Türmen. Diese sollten tote Winkel vor der Mauer bestreichen können. In die Stadt selbst führten 17 Stadttore, die später zu Torburgen ausgebaut wurden. Eines dieser wichtigen Torburgen ist das Deutsche Tor (Porte des Allemands). Mit dem Aufkommen des Schwarzpulvers und der Geschütze kam es zum Einbau von Schießscharten in die Mauer und der Torburgen. In diesem Zustand befand sich das befestigte Metz, als die Franzosen 1552 die Stadt vor den anrückenden Truppen Kaiser Karl V. verteidigen mussten. Nach Ausbruch einer Typhus-Epidemie brach das kaiserliche Heer die Belagerung 1553 ab und zog davon.

Porte des Allemands

Porte des Allemands

Um die Stadt vor einer zukünftigen Belagerung besser schützen zu können, wurde zwischen 1556 und 1562 die Befestigungen verstärkt und eine Zitadelle mit vier Bastionen gebaut. Im Laufe des 17. Jahrhunderts vollzog sich der Wandel der Stadt Metz von einer Handelsstadt zu einer starken Garnisonsfestung. Ludwig der XIV. beauftragte hierfür seinen Festungsbaumeister Vauban mit der Neubefestigung der Stadt. Vaubans Werk hat im 18. Jahrhundert sein Schüler und Nachfolger Cormontaigne fortgesetzt, ohne jedoch alle Entwürfe seines Meisters auszuführen. Er legte mehr Wert auf eine starke Verteidigung durch Artillerie, als durch verschachtelte Bauwerke. In den napoleonischen Kriegen wurde Metz nicht angegriffen; während der Freiheitskriege wurde die Stadt zwar blockiert, aber nicht belagert.

Die Einführung der gezogenen Geschütze zwang zu neuer Bautätigkeit, da die Reichweite sich enorm gesteigert hatte. Hatte es zur Zeit der Vollkugel noch ausgereicht, den Angreifer mit vorgeschobenen Redouten und Forts von der Stadtumwallung fern zu halten, so genügte dies jetzt nicht mehr. Diese Erkenntnis wurde von den Franzosen sofort umgesetzt und es entstanden die ersten detachierten Forts, die allerdings bei Kriegausbruch 1870 längs nicht fertig geworden waren. Nach eingehender Belagerung konnte die Festung Metz am 29.10.1870 durch preußische Truppen eingenommen werden. Sofort begann man von deutscher Seite, auf königlichen Befehl, die Forts zu Ende zu bauen und weiter auszubauen, da man mit einem französischen Gegenschlag rechnete. Obwohl der Fortgürtel aus preußischer Sicht zu nah an der Stadt lag, waren sie im Bau zu weit fortgeschritten, als das man an ihrer Lage hätte etwas ändern können. 1885 konnte der Bau des Metzer Fortgürtels aus detachierten Befestigungen als abgeschlossen betrachtet werden.

Quelle: Julius Meyer "Metz - durch Panzerfronten verteidigt" 1894

Das Aufkommen der Brisanzgranaten veranlasste die Militärführung zu einem auseinander ziehen der Befestigungen und zu einer Verlagerung der Artillerie in das Zwischenfeld. Insgesamt 65 eigenständige Zwischenwerke baute man in den Fortgürtel. In der Zwischenzeit wurden neue Festungskonzept erarbeitet, um sie um die Jahrhundertwende zu verwirklichen. Grundgedanke war die Auflockerung des Forts in seine Bereiche Batterie - Kaserne - Kasematte. Durch unterirdische Gänge miteinander verbunden sollten sie für die gegnerische Artillerie nur schwer zu treffende Ziele darstellen. Stahlbeton und Panzerschutz für die Waffen gaben auch heftigem Beschuss ausreichende Überlebensfähigkeit. Die Feste war geboren: auf unregelmäßigem ausgedehntem Gelände erstreckten sich die Bauwerke mit starken Drahtverhauen umgeben. es entstanden Panzerbatterien mit 10cm, 15cm und 21cm Kanonen und Haubitzen. Gepanzerte Beobachtungsstände leiteten das Feuer. Elektrische Energieversorgung, Zentralheizung und unterirdische Küchen waren ihrer Zeit weit voraus.

Letzter Stand: 12.04.2023