Die von den Deutschen Fort Alvensleben genannte
Befestigung wurde von den Franzosen 1867 auf einem 340m hohen Hügel am linken
Moselufer erbaut. Es liegt in der Nähe des Dorfes Plappeville und ist etwa 1,5
km vom Fort Diou (Mont St-Quentin) entfernt. Das Fort hieß ursprünglich Fort des
Carrieres, aber auf Ersuchen des Bürgermeisters von Plappeville wurde ihm
schließlich der Name des Dorfes gegeben. Nach dem deutsch-französischen Krieg
von 1870/71 wurde es von den Deutschen übernommen und brauchte aufgrund seines
Zustandes nicht weiter ausgebaut werden.
Das Fort ist 500 m lang und 250 m breit und besitzt eine bastionierte Form mit 4
Bastionen. Es ist von einem tiefen Graben umgeben, der aus einer 7,5 m hohen
Kontereskarpenmauer und einer 9 m hohen Eskarpenmauer aus Mauerwerk umgeben ist.
Direkt hinter der Eskarpenmauer verläuft der Niederwall, der als
Artilleriestellung dient. Der Zugang zum Fort wird durch eine Halbbastion
geschützt. Eine große dreistöckige Kaserne bildet den Mittelpunkt des Forts.
Während der deutschen Besatzung richtete am 22. November 1870 eine
versehentliche Explosion des Pulvermagazins großen Schaden an. Dabei wurde die
rechte Hälfte der Kaserne schwer beschädigt und nach deutschem Muster
wiederaufgebaut. Beide Kasernenteile heben sich in ihrer Bauform deutlich
voneinander ab. Die Kaserne konnte eine Besatzung von 1.600 Mann aufnehmen. Als
Bewaffnung dienten 78 Geschütze.
Nach 1871 unternahmen die Deutschen das Fort wichtige Arbeiten: Bau von
Kasematten, die die Bastionen flankieren, Installation eines Wachturms an der
Spitze Bastionen, an der Vorderseite der Kehlbastion (Nordseite), Konstruktion
von Hilfsbatterien auf beiden Seiten der Flanken. Nach 1887 wurde weiter
modernisiert: Verstärkung der Räumlichkeiten, Installation neuer Ausrüstung
(Lastenaufzug, Panzerblenden an den Fenstern), Anbringung eines sturmfreien
Gitters an der Kontereskarpe und Anlage von Drahtsperren. Die Wasserversorgung
der Zisternen wurde durch eine Pumpstation in Longeville sichergestellt. Die
Beleuchtung erfolgte zunächst durch Laternen, erst später wurde das Fort an das
Stromnetz der Stadt angeschlossen. Eine eigene Stromversorgung besaß das Fort
nie.
Im 2. Weltkrieg kam es Ende 1944 zu Kämpfen zwischen der deutschen Besatzung und
den vorrückenden US-Truppen. Nach zähem Widerstand kapitulierte das Fort am 8.
Dezember 1944. Ab 1959 nutzte die französische Armee das Fort für die
Rekrutenausbildung der Luftwaffe. Dabei sind zahlreiche moderne Ein- und
Umbauten erfolgt. Im Jahre 1995 verließ die Armee das Fort und nutzte es noch
für Übungen. Es scheint, dass die Anlage der Gemeinde Plappeville gehört, denn
die Warnschilder des Militärs sind verschwunden. Insgesamt ist das Fort durch
Vandalismus und Verfall in keinem guten Zustand.
Palisadengitter am Graben |
Der Graben mit Blick auf die Spitze einer Bastion |
Zugangstor mit frontaler Maulscharte |
Scharten im Eingangsblockhaus |
Die Kaserne |
Die Kaserne |
Die Kaserne, links der französische rechts der deutsche Baustil |
Die Kaserne |
Kasematte |
Kasematte |
Moderne Duschanlagen der Franzosen aus den 1960er Jahren |
Französische Latrinen aus den 1930er Jahren |
Lampennische |
Lampennische |
Küchenkasematte |
Durchgang der Kasematten |
Speiseaufzug von der Küche... |
... zur Offiziermesse im 1. Stock |
Kommunikationsgang |
Kasematte |
Stählerner Fensterladen - geöffnet |
Stählerner Fensterladen - geschlossen |
Windenraum für den gedeckten Geschützaufzug |
Die beiden Windenräume für den gedeckten Geschützaufzug |
Winde für den gedeckten Geschützaufzug |
Winde für den gedeckten Geschützaufzug |
Der gedeckte Geschützaufzug |
Oberer Ausgang des gedeckten Geschützaufzugs |
Der gedeckte Geschützaufzug |
Der gedeckte Geschützaufzug |
Zugang zum Munitionsraum |
Lichtnische der Pulverkammer |
Pulverkammer |
Zugang und Lichtnische der Pulverkammer |
Zugang zur Grabenstreiche |
Hohlgang zu den Kasematten der Grabenstreiche |
Kasematte und Scharte der Grabenstreiche |
Gewehrscharte der Grabenstreiche |
Kasematte und Scharte der Grabenstreiche |
Grabenstreiche mit den gedeckten Scharten |
Bereitschaftsraum |
Wachturm alter Art des Bereitschaftsraums |
Wachturm alter Art eines Bereitschaftsraums |
Der Wachturm von Innen gesehen |
Wachgebäude der Halbbastion |
Kehlgrabenstreiche der Halbbastion |
Scharte der nördlich wirkenden Kehlgrabenstreiche |
Scharte der nördlich wirkenden Kehlgrabenstreiche |
Zugang zur Kehlgrabenstreiche |
Schutzgitter der südlichen Kehlgrabenstreiche |
In der südlichen Kehlgrabenstreiche |
In der südlichen Kehlgrabenstreiche |
Latrinen in der Kehlgrabenstreiche |
Schutzgitter und Infanterieausgang der Kehlgrabenstreiche |
Hohlgang zur Kehlgrabenstreiche |
Links der Zugang zur Kehlgrabenstreiche |
Postkarte der französischen Armee |
Postkarte der französischen Armee |
Letzter Stand: 07.04.2020