Abris

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Für den maximalen Schutz gab es für die Unterbringung von Truppen betonierte Unterstände (abris), in denen Intervalltruppen oder Truppen der Maginotlinie beschußsicher untergebracht waren. Von diesen gab es zwei Arten: völlig unterirdisch bis zu 30 Meter tiefe abris-cavernes und oberflächlich angelegte, aber stark betonierte abris de surface. Sie traten in Aktion, wenn bewegliche Truppen benötigt wurden, z.B. bei erforderlichen Gegenstößen. Diese Unterstände hatten Platz für bis zu 250 Mann. Ausgestattet mit Generatoren, Luftfiltern, Wasservorräten, Schlafräumen und Lebensmittel hatten sie gute Voraussetzungen, um Angriffen zu widerstehen.

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Abri Cavernes

Diese CORF-Großunterstände für lokale Reserven sind Elemente, die bei der Definition der technischen Formen der neuen Grenzbefestigung sehr früh in Betracht gezogen wurden. Sie sind für die hügeligen Abschnitte der befestigten Regionen im Nordosten bestimmt, in denen die Stärke des natürlichen Geländes für den Schutz genutzt werden konnte. Sie bestehen aus unterirdischen Räumen, die von der Oberfläche aus über zwei geschützte Zugänge zugänglich sind. Diese Art von Schutzraum wird grundsätzlich den betonierten oberirdischen Schutzräumen vorgezogen, da sie im Allgemeinen kostengünstiger zu bauen waren. Die Anzahl der Soldaten, die untergebracht werden konnten variiert je nach Konfiguration zwischen 50 und 200 Mann. Diese CORF-Großunterstände bestehen üblicherweise aus mehreren Kasematten für 24 Mann (4 Kasematten in einem typischen Fall), einem oder mehreren Offizierszimmern, sowie aus gemeinschaftlichen und technischen Räumen. Der Zugang erfolgt über zwei oberirdische Bunker, die jeweils einen Treppenschacht besitzen.
Die Räume befinden sich in einer variablen Mindesttiefe, die von der geologischen Beschaffenheit des Geländes abhängt:
- 9 Meter in hartem Fels
- 10 Meter unter weichem Kalkstein
- 12 bis 15 Meter unter mittelfestem Boden
- 18 bis 20 m unter lehmigem Boden.
Da die Schutzräume weniger wichtig waren, als die aktiven Einrichtungen der Widerstandslinie, fielen sie ausnahmslos während der Bauphase der Maginot-Linie zwischen 1929 und 1935 der Einsparung zum Opfer. Diese Großunterstände wurden im Nordosten einfach abgeschafft. Die in den Alpen gebauten CORF-Großunterstände sind von einem etwas anderen Typ.

Die Zugangsbunker verfügen jeweils über gepanzerte und wasserdichte Türen, eine GFM-Glocke Typ A und eine (oder seltener mehrere) FM-Scharte(n) zur Nahverteidigung. Die Eingänge besitzen in der Regel keinen Diamantgraben. Die Treppenhäuser sind so bemessen, dass eine Krankentrage hindurch passt und verfügen über eine zentrale Vorbereitung für Lastenaufzüge, die jedoch nie installiert wurden. In den unterirdischen Räumen befinden sich neben den Unterkunftskasematten, die zwischen zwei parallelen Korridoren angeordnet sind, eine Telefonzentrale, einen Generatorraum mit üblicherweise zwei Dieselmotoren, eine Belüftung mit Filtern, Kohleheizung, einen Brunnen und Wasservorräte für den täglichen Gebrauch, eine Küche und Lebensmittelvorräte für vier Tage, einem Lager für Munition, eine Toilette und Waschbecken und schließlich ein Sanitätsraum. Um die Länge der Versorgungsleitungen zu begrenzen, werden Räume, die Wasser, Gas oder Belüftung erzeugen oder nutzen, so nah wie möglich an die Einlassschächte angeordnet und gruppiert. Der Abwasserkanal ist häufig einsehbar und bietet oft Zugang zu einem Notausgang in einem Schacht oder auf gleicher Ebene.
Wie bei allen Standardplänen gab es auch bei den CORF-Großunterständen zahlreiche Varianten, wobei die Anzahl der Unterkunftskasematten am meisten variiert. Die Unterbringungskapazität reicht von einem einfachen Zug bis hin zu einer Kompanie. Die Anpassung des Standardplans erfolgt entweder durch Hinzufügen von parallelen Schotts, die zusätzliche Kammerblöcke einrahmen, oder durch Einfügen von zusätzlichen Kammern zwischen den beiden Hauptgängen, wodurch die Eingangsblöcke weiter voneinander entfernt sind.

 

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Abri de surface

Die von der CORF entwickelte Alternative zu den unterirdischen Großunterständen für lokale Reserven waren die Oberflächenunterstände. Es sind Betonmonolithen die dazu bestimmt sind, bis zu einer Kompanie unterzubringen. Sie sind für die Sektoren der befestigten Regionen bestimmt, in denen das Gelände einen unterirdischen Bau nicht zulässt. Entweder weil das Gelände flach ist, der Untergrund keine Stabilität aufweist oder der Grundwasserspiegel zu nahe an der Oberfläche liegt. Die Anzahl der Personen, die untergebracht werden können, variiert je nach Konfiguration von 50 bis über 210 Mann.

Diese oberirdischen Großunterstände sind, von Ausnahmen abgesehen, zweistöckig und bestehen üblicherweise aus mehreren Unterkunftskasematten für 16 Mann (sechs Kasematten im Fall eines Unterstands für zwei Züge), einem oder mehreren Offizierszimmern sowie technische Räume. Sie verfügen über zwei Eingänge von denen einer, der näher an der Krankenstation gelegen ist, leicht geneigt (mindestens 5°) und an den Schrägecken um 45° abgeschrägt ist, um den Durchgang von Tragen zu erleichtern. Die Decken der Räume im Obergeschoss sind im Inneren mit einer Metallverkleidung versehen, um im Falle eines Beschußes Abplatzungen des Betons zu verhindern. Die Tarnung wird durch eine begrünte Schicht gewährleistet, die das Dach bedeckt.
Da die Schutzräume weniger wichtig waren, als die aktiven Einrichtungen der Widerstandslinie, fielen sie ausnahmslos zwischen 1929 und 1935 der Einsparung zum Opfer.  Mit dem Übergang zu einer durchgehenden Feldbefestigung wurde der Bau von Schutzräumen im Nordosten eingestellt.

Die Fassade und die Umgebung des Schutzraums werden durch FM-Scharten der Grabenstreiche oder der Fassade in unterschiedlicher Anzahl geschützt. Die Rundumverteidigung wird durch zwei GFM-Glocken an den vorderen Ecken des Unterstandes ergänzt. Vor der Fassade befindet sich ein Diamantgraben, der wiederum von zwei FM-Scharten im Untergeschoss des Schutzraums geschützt wird.
Das Innere des Unterstands verfügt über zwei parallele Korridore auf jeder Etage. Einer nahe der Fassade und der andere an der hinteren Wand. In den Räumlichkeiten befinden sich neben den Unterkunftskasematten, eine Telefonzentrale, ein Elektrizitätswerk mit zwei Dieselmotore, Belüftung und Kohleheizung, ein Brunnen sowie Tages- und Notwasservorräte, eine Küche und Lebensmitteln für vier Tage, ein Latrinenblock und Waschbecken und eine Krankenstation.

Wie bei allen Standardplänen gibt es auch für die Oberflächenunterstände der CORF zahlreiche Abwandlungen. Die häufigste ist die Anzahl der Unterkunftskasematten, die im Wesentlichen von der Aufnahmekapazität an Soldaten abhängt. Diese Kapazität reichte klassischerweise von einem einzelnen Zug bis hin zu einer Kompanie.

Andere mögliche Varianten sind:
- Vorhandensein eines Gefechtsstands.
- Kein Untergeschoss, wenn der Boden für den Tiefbau ungeeignet ist.
- Effektive Anordnung der Räume unter Beton und der GFM-Glocken.
- Anzahl der Verteidigungsscharten.
- Grad des Schutzes.
- Anzahl der Treppenhäuser, die die Stockwerke miteinander verbinden (ein oder zwei).
 

X1 Abri Gros Bois

X5 Abri Bois du Kanfen

X6 Abri Zeiterholz

X7 Abri Stressling

X9 Route du Luxembourg

X11 Abri Barrungshoff

X15 Abri Krekelbusch

X17 Abri Nonnenberg

X18 Abri Bichel Nord

X19 Abri Bichel Sud

X23 Abri Chenes Brules

X27 Abri Bois de Ferange

X30 Abri Rotherberg

X32 Abri Gomelange

X33 Abri Colming

 

 

 

 

Letzter Stand: 26.09.2023