Fort Battice

Startseite Festungen Bunker Lexikon Was ist neu? Links Über mich

Die Werkgruppe Battice stellt wie die anderen Werkgruppen Eben-Emael, Tancremont und Aubin-Neufchàteau eine Weiterentwicklung des belgischen Festungsbaus dar. Die Belgier gingen dabei ganz selbständig vor. Die Werke zeigen keine Anlehnung an französische Vorbilder, obwohl zur Zeit der Entwurfsaufstellung Belgien und Frankreich eng verbündet waren. Bei den Werkgruppen wurden keine Kosten gescheut, um vollwertige Kampfanlagen von großer Widerstandskraft zu schaffen. Von den älteren zusammengedrängten Festungsanlagen unterscheiden sich die Werkgruppen zunächst durch ihre größere Weiträumigkeit.

Die Form der Werkgruppe Battice wurde durch die vorliegenden Geländeverhältnisse bestimmt. Die Kampfanlagen, wie Panzertürme, Kasematten mit Mauerscharten, Beobachtungsglocken und Eingangsblocks sind auseinander gezogen und durch sturmfreie Gräben eingefasst. Die Gefahr, dass bei günstiger mittlerer Treffpunktlage fast jeder Schuss ein wertvolles Ziel treffen kann, ist somit geringer als bei den alten Forts, doch bedeutet die Zusammenfassung mehrerer Panzer in einem Kampfblock eine Gefährdung der einzelnen kampfwichtigen Teile durch Streuung. Die Anzahl der schweren MG-Panzerglocken ist bei Battice sehr hoch, so dass eine dichte Feuersperre ins Vorgelände gelegt werden konnte.

Außer den Kampfblöcken sind sämtliche übrigen Anlagen zur Unterbringung von Mannschaften, Munition, Maschinen usw. unterirdisch angeordnet. Hohlgänge verbinden die Blöcke untereinander. Eine sehr bedenkliche Schwäche lag in der geringen Anzahl der Ein- und Ausgänge. Von den vier Eingängen der Werkgruppe Battice führte keiner auf die sehr ausgedehnte Werkoberfläche. Ebenso unzureichend erwiesen sich die Maßnahmen für die Feuerverteidigung der Werkoberfläche. Der Grundsatz, die Anlage durch einen sturmfreien Graben zu umschließen, hat sich bewährt. Im sturmfreien Graben fehlten aber Infanteriedrahtsperren oder Gitter, die den Angreifer im Feuer der Grabenstreichen aufgehalten hätte. Obwohl die Scharten der Grabenstreichen oft dicht über dem Boden lagen und daher gut zugänglich waren, hatten die Belgier keinen Trennungsgraben angelegt. Von überstehenden Decken und Abwehrgittern zum Schutz der Scharten war nirgends Gebrauch gemacht. So war es den deutschen Pionieren verhältnismäßig leicht, an die Scharten heranzukommen und sie durch Sprengladungen außer Gefecht zu setzen.

Die verarbeiteten Baustoffe waren auf Grund der in Belgien hochentwickelten Bau- und Eisenindustrie in jeder Hinsicht gut. Der Beton zeigte in der Regel gute Kornzusammensetzung und Verarbeitung. Im allgemeinen wurde Eisenbeton angewendet, nur zu den Grabenmauern nahm man Unbewehrten Stampfbeton. Wände und Decken hatten Stärken bis zu vier Metern. Die hinterfüllten Außenwände der Blocks waren durch eine Zerschellerschicht von 5 Meter Stärke geschützt. Die eingebauten Panzer hatten Stärken von 300 bis 450 mm und waren aus legiertem Stahl.

Block IV (CE)

B Nord

Block W

Block NE

 

Letzter Stand: 20.02.2018