Observatoire Cattenom

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Das Bauprojekt wurde am 18.10.1932 genehmigt, da man seine Notwendigkeit erst sehr spät erkannte. Der Bau des Observatoriums dauerte von März bis Oktober 1933. Das Observatorium in Cattenom unterscheidet sich vom vorgeschlagenen Musterplan durch die Anordnung der Räume und der Positionierung der VP-Glocke an der Grabenstreiche. Die Bewaffnung des Beobachtungsbunkers ist rein auf defensive Verteidigung ausgerichtet und besteht aus einer GFM-Glocke Typ A (Maschinengewehr, 50mm Mörser) und einer Scharte für das Maschinengewehr FM zur näheren Verteidigung des Eingangs. Das Observatorium ist mit einer Artillerie-Beobachtungsglocke mit Periskopblick (VP-Glocke) ausgestattet. Dieser Glockentyp akzeptierte Periskope vom Typ B (12-fache Vergrößerung), C (8-fache bis 25-fache Vergrößerung) oder P8 (Notperiskop, 8-fache Vergrößerung). Die GFM-Glocke konnte ebenfalls mit einem Fernglas des Typs J2 mit 7-facher Vergrößerung ausgestattet werden und mit der VP-Glocke zusammenarbeiten.

Die Aufgabe des Beobachtungsbunkers war die Feuerleitung der Artillerie des Werkes Galgenberg und Kobenbusch.
Das Observatorium war nicht an das zivile Stromnetz angeschlossen. Ein CLM-Generator sorgte für die Stromerzeugung, für die Beleuchtung der Räume und für die Ventilatoren. Die Telefonzentrale war eine 48-Richtungsvermittlungsstelle, die aus zwei Wandtafeln mit 32 und 16 Teilnehmern und einem Vermittlungstisch mit 14 Kreisen bestand. Hintergrund für die ungewöhnliche Anzahl der Leitungen war die Einbindung des Bunkers in das Warnnetz der Festungsregion. Die Besatzung bestand aus einem Offizier, einem Unteroffizier und sieben Mannschaften.

Das Gelände wurde im Rahmen der Landaufkäufe für den Bau des Kernkraftwerks Cattenom erworben und ist Eigentum von EDF. Das Observatorium wurde dem Verein LM SFBC (Ligne Maginot - Site Fortifié du Bois de Cattenom) überlassen, der für seine Erhaltung sorgt.
 

Der Beobachtungsbunker

Die GFM-Kuppel

Die GFM-Kuppel

Periskopglocke Typ VP

Letzter Stand: 06.08.2023