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Der schwere Ausbau war nur an der Westfront gegen Italien und an der Küstenfront ins Auge gefasst. Ursprünglich war geplant, diese Front nach dem Muster der französischen Maginot-Linie auszubauen und die taktisch bedeutsamen Räume der Kampfzone durch eine fortlaufende Linie von Werken oder Werkgruppen, die auf den beherrschenden Höhen lagern, zu sperren.

Die Ausbaustärke der einzelnen Blocks waren verschieden gehalten. Sie sicherten gegen Treffer von 150 bzw. 305 mm Kaliber. Der ungleiche Ausbau hätte sich jedoch bei schwerem Dauerbeschuss auf die Abwehrkraft der Werkgruppe nachteilig auswirken müssen. Der Bau von Feuer bestrichenen Gräben oder Steilhangsabgrabungen zur Sicherung der Sturmfreiheit des Werkes war im Gegensatz zu französischen Vorbildern nicht vorgesehen.

Die Erkenntnis, dass eine solche Bauweise finanziell, materiell und personell nicht durchführbar sein würde, zumal die Zeit bei der außenpolitischen Lage drängte, bewirkte 1938 ein Abbrechen des Ausbaus und eine völlige Abänderung der Planungen. Da in der Gesamtplanung der für schweren Ausbau vorgesehenen Frontabschnitte ähnlich verfahren wurde, traten an Stelle der die Höhen krönenden Werke und Werkgruppen lediglich einzelne schwere Kampfanlagen, die meist an ein Hohlgangsystem angeschlossen waren, das aber in vielen Fällen noch unfertig war. Diese Einzelbauten konnten nur das Gerippe des Kampffeldes bilden und mussten durch zahlreiche Regelbauten und Nester ergänzt werden.

Die Kampfanlagen sind vorwiegend zweigeschossig. Im Obergeschoß befinden sich die Kampfräume, im Untergeschoß die Räume für die Unterbringung der Mannschaften, Munition sowie die maschinellen Anlagen. Die Verbindung der Geschosse untereinander erfolgt über Steigeisen, eiserne Leitern oder Treppen. Die Kampfanlagen mit Hohlganganschluss verfügen über keinen unmittelbaren Zugang vom Gelände aus und nur in Ausnahmefällen über einen Notausgang. Zum Schutz der Scharten gegen Nahangriff liegen vor diesen kleine Trennungsgräben, die gleichzeitig der Aufnahme der ausgeworfenen Hülsen dienen. Für die Kehlverteidigung sind oft mehrere Scharten eingebaut. Panzerglocken waren im Ausland nur schwer zu beschaffen und wurden meisten durch Betontürme ersetzt.

Werkgruppe Sv. Tri Kralja nach der Planung im Jahre 1937

Quelle: "Denkschrift über die jugoslawische Landesbefestigung" OKH Gen.St.d.H. 1942

Verwirklichter Ausbau der Werkgruppe Sv. Tri Kralja im Jahre 1940

Quelle: "Denkschrift über die jugoslawische Landesbefestigung" OKH Gen.St.d.H. 1942

Zweigeschossiger MG-Stand mit Betonturm

Schnitt

Panzerglocke der zweigeschossigen MG-Kasematte

Schnitt

Zweigeschossige MG- und Pak-Kasematte

Schnitt

Geschützkasematte für vier 10,5cm Haubitzen

Grundriss

Letzter Stand: 07.11.2016