Im Gegensatz zu den meisten Forts, die nach ihrer
Gemeinde benannt wurden, bekam Fort bij het Hemeltje den Namen nach einer
Herberge in der Nähe. Fort Hemeltje gehört zu dem halbkreisförmigen Ring von
Festungen an der Ostseite der Stadt Utrecht. Als letztes der in der Niewe
Hollandse Waterlinie gebauten Forts ist Hemeltje das modernste. Es besitzt einen
trapezförmigen Grundriß mit einer bombensicheren Kaserne, einem nassen Graben
und Flankenbatterien. Ein mit 80cm starkem Mauerwerk ausgestattetes
Fortwächterhaus dient ebenfalls der Eingangsverteidigung. Die Flankenbatterien
in den Bastionen sind über eine Poterne zu erreichen. Zu ihnen gehören ebenfalls
eigene Pulver- und Granatmagazine. Zwei Remisen für Artillerie dienten als
Granatmagazine , aber auch als Wachlokal. Gebaut wurde Fort Hemeltje zwischen
1878 und 1881. Aufgabe des Fort war der Schutz der Überflutungsgebiete nach
Süden und der Bahnlinie Utrecht – den Bosch. Daneben flankierte es das Fort bij
Vechten und die Overreindsche Batterie. Für diese Aufgabe stand im
Mobilisierungsfall eine Besatzung von sechs Offiziere, 11 Unteroffiziere und 225
Mannschaften zur Verfügung. Die Bewaffnung des Forts bestand aus zwei 15cm
Kanonen, vier 12 cm Kanonen, acht Haubitzen, sechs Mörser und acht 9cm Kanonen
für die Kasematten. Nach 1889 wurden die 9 cm Kanonen gegen 6cm
Schnellfeuergeschütze ausgetauscht.
In der Kaserne befindet sich in gut erhaltenem Zustand eine Küche mit vier
gemauerten Kochkesseln. Sie besitzen ein Fassungsvermögen von 250 Liter. In der
Küche befinden sich zwei Wasserpumpen: eine für das aufgefangene Regenwasser und
eine für den Brunnen. 1939 wurden auf dem Gelände des Forts noch zwei
G-Kasematten für MG mit Gußstahlkuppeln gebaut. Von ihnen ist jedoch nicht viel
übrig, da während der deutschen Besetzung die Stahlkuppeln verschrottet wurden.
Nach dem 2. Weltkrieg diente das Fort als Munitionsdepot für das niederländische
Heer. Nach dem Abzug des niederländischen Heeres übernahmen die staatlichen
Forsten das Fort. Ab 2005 konnte man es im Rahmen des Denkmalschutztages
besichtigen. Zwischen 2011 und 2012 wurde das Fort restauriert. Heute befinden
sich in den Kasematten Büros von Firmen, die sich mit Fragen einer nachhaltigen
Zukunft beschäftigen.
Plan des Fort Hemeltje Quelle: Rijksdienst Cultureel Erfgoed |
Plan des Fort Hemeltje Quelle: Rijksdienst Cultureel Erfgoed |
Zugang zum Fort |
Zugang zum Fort |
Poterne zur rechten Flankenbatterie 2005 |
Poterne zur rechten Flankenbatterie 2016 |
Wohnung des Fortwächters 2005 |
Wohnung des Fortwächters 2016 |
Die Kaserne 2005 |
Die Kaserne 2005 |
Die Kaserne 2016 |
Die Kaserne 2016 |
Die Küche in der Kaserne 2005 |
Die Küche in der Kaserne 2016 |
Kochkessel |
Pumpe und Spülbecken |
Kasematte 2005 |
Kasematte 2016 |
Fenster der Kaserne |
Schutzgitter |
Die rechte Flankenbatterie |
Poterne in der rechten Flankenbatterie |
Geschützkasematte der Flankenbatterie |
Zündernischen |
Geschützkasematte der Flankenbatterie |
Pulverkammer in der Flankenbatterie |
Zwischentüren in der Pulverkammer |
Lampengang bei der Pulverkammer |
Linke Flankenbatterie |
Poterne der linken Flankenbatterie |
In der Poterne |
Pulverkammer in der linken Flankenbatterie |
Pulverkammer in der linken Flankenbatterie |
Geschützkasematte der linken Flankenbatterie |
Scharten der rechten Flankenbatterie |
Scharten der rechten Flankenbatterie |
Gebäude E: Untertreteraum |
Im Untertreteraum |
Gebäude B: Remise |
Gebäude B: Remise |
Wall mit Traversen |
Einschnitt in die Kaserne durch neue Nutzung |
Die 6cm Kanone |
Der Coehorn-Mörser |
Die 15cm Kanone |
Die 12cm Kanone |
Luftaufnahme des Forts Copyright @ 2016 Liniebureau Nieuwe Hollandse Waterlinie |
Letzter Stand: 06.09.2022