Das Fort wurde von 1863 bis 1868 auf einem Hügel
errichtet, der wegen der dort wachsenden gelben Goldregenbüsche Goldenhill
genannt wird. Es sollte eine verteidigungsfähige Kaserne und ein Bergfried für
die Batterien sein, die den Needles-Durchgang verteidigten. Ursprünglich war es
als viel größeres Werk für 250 Mann konzipiert. 1862 wich man von der Planung ab
und es konnten 8 Offiziere, 128 Mann, Lazarettpersonal und 14 Patienten
untergebracht werden. Das Werk hat einen sechseckigen Grundriss mit
Kasernenräumen auf zwei Stockwerken. Es ist umgeben von einem etwa 9,50 Meter
hohen Wall, der von einem erhöhten Glacis bedeckt ist. Achtzehn 18 leichte
Geschütze standen auf dem Dach. Der Graben wird in abwechselnden Winkeln von
Grabenstreichen flankiert. Der Eingang zum Werk erfolgt durch einen Tunnel im
Glacis und über eine Zugbrücke. Die Brustwehren wurden ohne Bermen errichtet.
Erderosion durch starken Regen führten zu Betonsanierungsarbeiten und einer
besseren Entwässerung, um die Brustwehren zu stützen. Das Werk war nicht darauf
ausgelegt, dem Angriff einer starken Artillerietruppe standzuhalten, sondern
sollten zwei Kompanien Kanoniere für die Batterien bei Cliff End und Warden
Point aufnehmen zu können. Gleichzeitig sollte Godenhill Fort einen zentralen
Unterstützungspunkt für Truppen bieten, die sich einem Feind entgegenstellen,
der möglicherweise auf der Insel gelandet wäre. Das Hauptmagazin befand sich an
der nordöstlichen Ecke im Erdgeschoss. Die ursprünglich vorgesehenen 18 Kanonen
auf dem Dach erwiesen sich als nicht sinnvoll, stattdessen wurden auf jedem
Frontvorsprung sechs 40pdr. RBL-Kanonen aufgestellt.
Ab 1869 wurde das Fort von zwei Kompanien der Küstenartillerie besetzt. 1888
wurde das Fort zur Western District School of Gunnery, wo Kurse für reguläre und
freiwillige Soldaten angeboten wurden. Während des Krieges von 1914 bis 1918
wurde es als Ausbildungslager für Infanterie genutzt, in dem zwischen 1915 und
1918 über 30.000 Männer der leichten Infanterie des Duke of Cornwall ausgebildet
wurden. Von 1939 bis 1945 war es ein Depot für die britische und kanadische
Infanterie. Bis 1962 wurde das Fort von ihnen als Ausbildungsschule für
Unteroffiziere genutzt.
Das Militär gab das Fort 1962 frei. Von 1969 bis 1984 war das Fort ein
Industriegebiet, ab 1985 wurde es jedoch als Gewerbepark mit kleinem Museum
eröffnet. 1989 wechselte es erneut den Eigentümer und wurde der Öffentlichkeit
als Ort von „historischem und allgemeinem Interesse“ zugänglich gemacht. Nach
erneutem Verkauf wurde 2005 wurde die Baugenehmigung für den Umbau des Forts in
18 Luxusapartments erteilt.
Eingangstunnel durch den Wall |
Zugangspoterne |
Blick vom Wall |
Blick vom Wall |
Kaserne |
Geschützstellung der 40pdr. Vorderlader |
Grabenstreiche |
Kaserne mit Grabenstreiche |
Grabenstreiche |
Grabenstreiche |
Letzter Stand: 25.06.2024