Die gleiche Invasionsangst der 1840er Jahre, die zum
Bau von Fort Albert führte, war auch der Grund zum Bau von Fort Victoria auf
Sconce Point. Die ursprünglichen Pläne für Victoria Fort konnten aufgrund
knapper Haushaltsmittel nicht verwirklicht werden. Das 1855 fertiggestellte
dreieckige Fort wies zwei seewärts gelegenen Kasemattenbatterien auf, die in
einem rechten Winkel aufeinandertrafen. Die Flanken boten keinen Schutz vor
Flankenangriffen auf. Die Geschützkasematten hatten offene obere Teile, damit
feindliches Granatfeuer durchdringen konnte, anstatt es innen explodieren zu
lassen und die Geschützmannschaften zu verletzen. Ein nasser Graben schützte das
Fort vor Infanterieangriffen. Die Rückseite des Forts wurde durch zwei
Kasernenblöcke mit jeweils zwei Stockwerken geschlossen, die durch eine
krenelierte Mauer verbunden waren. Der Eingang in der Mitte war mit einem
Fallgitter und einer Zugbrücke ausgestattet. Sechs 32-Pfünder-SB-Geschütze auf
dem Dach jeder Kaserne montierten Querplattformen konnten über die unteren
Kasemattenbatterien seewärts feuern. Zusätzliche seewärts gerichtete
Geschützpforten befanden sich in den oberen Stockwerken jeder Kaserne, wurden
jedoch nie bewaffnet. Im Jahre 1861 besaß es eine Bewaffnung aus sechs 7-inch
Vorderladern, acht 10-inch Vorderladern, 10 68pfündern und 12 32pfünder.Bereits
1876 wurde das Fort entwaffnet und man nutzte es zunehmend als Kaserne. Die
Royal Engineers übernahmen das Fort in diesem Jahr und es wurde in ein
U-Boot-Depot umgewandelt. Die Kasematten wurden zur Lagerung von Seeminen
verwendet. Es wurde eine Schmalspurbahn gebaut, mit der geladene Minen zum Pier
gefahren werden konnten, um sie auf Minenlegeboote zu laden. 1888 wurde westlich
des Forts eine experimentelle Scheinwerfergrube eingerichtet. 1898-99 wurden
drei Suchscheinwerfer hinzugefügt, um das Minenfeld zu beleuchten. Die Royal
Engineers verließen das Fort 1920 und das Fort wurde in Pflege und Wartung
gegeben. 1939 wurde es als Lager für Schleppziele für die nahegelegenen
Übungsbatterien genutzt. Von 1941 bis 1943 diente es als Kaserne für das 72.
Coast Training Regiment. Es diente auch als Trainingslager für verschiedene
Einheiten vor dem D-Day. Das Fort wurde 1962 von der Armee aufgegeben und der
Gemeinderat ließ die Kaserne 1969 vollständig abreißen. Die seeseitigen
Kasematten sind noch heute als Teeladen, Aquarium und kleiner
Ausstellungsbereich untergebracht. Der Zugang ist jederzeit möglich.
Victoria Fort mit der Kasemattenbatterie und im Hintergrund die Kaserne Quelle: Fremde Marinen England Band A - Flottenstützpunkte und Küstenbefestigungen - "Portsmouth mit Southampton und der Isle of Wight" Oberkommando der Kriegsmarine; 3. Abteilung Seekriegsleitung 1939 |
Victoria Fort von der Fähre gesehen |
Kasemattenbatterie vom Waffenplatz gesehen |
Kasemattenbatterie vom Waffenplatz gesehen |
Kasemattenbatterie |
Kasemattenbatterie |
Seefront der Kasemattenbatterie 2013 |
Seefront der Kasemattenbatterie 2024 |
Kasemattenbatterie |
Ende der Kasemattenbatterie |
Das Prinzip des Scheinwerferunterstandes |
Scheinwerferunterstand |
Auf dem Dach der Kasemattenbatterie |
Blick vom Dach |
Rest der abgerissenen Kaserne |
Rest der abgerissenen Kaserne |
Letzter Stand: 11.07.2024