Das Fort des Sartelles wurde in den Jahren 1881-1883 auf 315 m Höhe im Westen von Verdun gebaut. Sartelles ist ein kleines Fort von redoutenförmigem Grundriss und hat von seiner Form parallelen zu einem deutschen modernisierten Zwischenwerk. Im linken Kehlbereich befindet sich eine auffällige halbrunde Kehlgrabenstreiche. Von dem ehemaligen Diamantgraben und der kleinen einfahrbaren Rollbrücke ist heute nichts mehr zu sehen. Seine Aufgabe war der Schutz bzw. Sperrung der beiden wichtigen Straßen nach Reims und Chalons-sur-Marne. Außerdem deckte es den Zwischenraum Richtung Fort Chana und Regret. Zum Zeitpunkt seiner Errichtung hatte es mehr den Charakter eines Infanteriewerkes ähnlich des Poste Belle-Epine. Die ursprüngliche Besatzung betrug 112 Mann. Aufgrund der wichtigen Position entschloß sich das französische Militär zu einer umfangreichen Modernisierung.
1894-1897 wurde Kaserne erweitert und gleichzeitig mit einem Betonmantel geschützt. Gleichzeitig wurde die Kehlgrabenstreiche aus Beton angelegt und die Grabenstreichen in die Kontereskarpe verlegt. | |
1905-1907 legte man die beiden Zwischenraumstreichen vom Typ Casemate Bourges an, die jeweils zwei 7,5cm Geschütze aufnehmen konnten. Zugleich schützte man das Fort durch Hindernisgitter und Drahtsperren. Weiterhin wurden zwei gepanzerte MG-Türme mit Beobachtungsglocken vom Typ Digoin eingebaut. | |
1912-1914 erfolgte der Einbau einer manuellen Ventilation für die Kaserne. |
Der geplante Einbau zweier Panzertürme für 15,5 cm
Typ Galopin in den Jahren 1915-195 kam wegen Ausbruch des 1. Weltkrieges nicht
mehr zur Ausführung. Nach der Modernisierung verfügte das Fort über eine
Besatzung von 2 Offiziere und 209 Unteroffiziere und Mannschaften. Für die
Wasserversorgung dienten zwei Zisternen, die beide aus einer nahen Quelle
gespeist wurden. Eine Bäckerei besaß das Fort nicht. Für die Kommunikation
standen Blinkgeräte zur Verfügung. Im Jahre 1907 bekam das Fort eine
Telegraphenleitung zur Zitadelle von Verdun, zum Fort de Chaume und zum
Infanteriewerk Fromeréville.
Mit Beginn des 1. Weltkrieges wird Fort
des Sartelles aktiviert und mit seiner Kriegsmannschaft versehen. Die Situation ist
zeitweise kritisch, als die deutsche 5. Armee sich Richtung Bar-le-Duc schiebt.
Nach dem der Krieg in den Stellungskampf übergeht und die französische
Armeeführung an die Nutzlosigkeit von Festungen glaubt, wird auch Sartelles mit
Befehl vom 09.08.1915 seiner Mannschaft, Waffen und Munition beraubt. Nach dem
Beginn der deutschen Verdun-Offensive wird auch Sartelles wieder reaktiviert. In
ihm werden Ersatztruppen, Stäbe und Material untergebracht. Obwohl es
modernisiert wurde, wird Fort des Sartelles nur in die Kategorie 3 eingeordnet.
Starke Beschussschäden muss es während der Kämpfe nicht erleiden. Nach dem 1.
Weltkrieg wird es wieder instandgesetzt und von der französischen Armee als
Unterkunft genutzt. Am 15.06.1940 wird es von der Wehrmacht eingenommen. Ob eine
Nutzung durch die Wehrmacht bestand ist nicht bekannt.
Fort des Sartelles im August 1918 © BDIC |
Eingangsportal |
Zufahrt zum Fort |
Kehlgrabenwehr |
Kehlkaserne mit Kehlgrabenstreiche |
Der Graben |
Gefechtsgang |
Gefechtsgang |
Zugangstor und Gitter |
In der Poterne |
Kehlgrabenstreiche |
Kehlgrabenstreiche |
Panorama der Kehlgrabenstreiche |
Latrinen |
Hinweis auf den Betonschutz |
Im Hohlgang |
Ausgang zu den Wällen |
Infanteriebeobachtungsglocke |
Zugang für den Beobachter |
Flugabwehr-MG © BDIC |
Die gleiche Stelle heute |
Kasematte Bourges |
Panzerturm für MG |
Panzerturm für MG von innen |
Der Hebe- und Senkmechanismus |
Gittertür am Zugang der Grabenstreiche |
Infanterieausgang aus der Grabenstreiche |
Scharten der Grabenstreiche |
Scharten der Grabenstreiche |
Grabenstreiche aus dem Infanterieausgang fotografiert |
Panzerturm für MG |
Zugang zum Panzerturm für MG |
Blick in den Panzerturm für MG |
Letzter Stand: 21.12.2017