Das Fort de Moulainville ist im Gegensatz zu anderen Forts des Festungsgürtels von Verdun ein relativ kleines Werk. Es verteidigt den östlichen Sektor des Fortgürtels; insbesondere die Zwischenräume Richtung Fort de Vaux und Fort de Tavannes. Erbaut wurde es in den Jahren 1885 – 1886 auf einer 372 m hohen Anhöhe. Das ursprünglich aus Bruchsteinen erstellte Fort genügte jedoch kurze Zeit später den Ansprüchen nicht mehr und es mussten verschiedene Modernisierungen durchgeführt werden. Die ursprünglich auf den Wällen untergebrachte Bewaffnung von vier langen 12cm Kanonen, sechs 9,5cm Kanonen, zwei 7cm Kanonen und einem 22cm Mörser wurden entfernt. Im Zusammenhang mit der Modernisierung wurden:
1889-1891 die Kaserne betoniert, | |
1905-1909 drei betonierte Grabenstreichen in der Kontereskarpe untergebracht, ein Kasematte Bourges für zwei 7,5cm Geschütze gebaut, | |
1906-1908 ein Panzerturm vom Typ Galopin 155R 07 für ein 15,5cm Geschütze eingebaut, | |
1907-1909 drei Panzerglocken vom Typ Digoin eingebaut, zwei MG-Panzertürme und ein Panzerturm 75 R 07 für zwei 7,5cm Geschütze betoniert. |
In den Grabenstreichen waren sieben 40mm
Hotchkiss Revolverkanonen, und sechs ältere aber modernisierte Kanonen 12
culasse eingebaut. Das Fort war zu Beginn des 1. Weltkrieges für eine
Besatzung von 5 Offiziere und 425 Unteroffiziere und Mannschaften ausgelegt.
Die Pulverkammer besaß ein Fassungsvermögen von 42 t. Zur Zitadelle von
Verdun gab es die Möglichkeit einer optischen Kommunikation und zu den Forts
Belleville und Belrupt die Kommunikation mittels Telegrafie.
Mit dem Befehl vom 9.Oktober 1915 wurde auch Moulainville desarmiert und für
die Sprengung vorbereitet. Angesichts des Kriegsverlaufes wurden Festungen
nicht mehr für notwendig gehalten, insbesondere weil die belgischen Forts
1914 so sturmreif geschossen wurden. Man zog das Personal - bis auf eine
Notbesatzung - sowie die Geschütze und Munition ab, da sie an anderen
Stellen der Fronten dringend gebraucht wurden. Die deutsche Offensive bei
Verdun zeigte aber bald die Notwendigkeit von Festungen. Fort Moulainville
konnte mit seinem 15,5cm Panzerturm den französischen Rückzug decken. Am
08.02.1916 wird Capitaine Harispe neuer Fortkommandant. Ab dem 26.02.1916
feuerte die deutsche Artillerie mit allen Kalibern auf Fort Moulainville, so
daß am Ende des Krieges Moulainville als das Fort mit dem intensivsten
Beschuss aller Befestigungen des 1. Weltkrieges galt. Der Beschuss führte zu
diversen Schäden: Durchschläge der Hohlgänge und Ausfälle des
15,5cm-Panzerturms waren die Folge. Weitaus tragischer waren die Bedingungen
unter denen die Besatzung bei Beschuss zu leben hatte. Besonders die
Schussgase setzten der Besatzung so zu, dass sie per Befehl das Fort während
schwersten Feuer räumen durften. Aus diesem Grunde plädierte der damalige
Kommandant, Capitaine Harispe, für den Bau von unterirdischen Stollen. Die
Erfahrungen mit den Stollen waren so gut, dass später alle Forts und
Ouvrages untertunnelt wurden. Somit waren die Besatzungen vor Gasen und
Durchschlägen völlig sicher.
Mit dem Befehl vom 9.Oktober 1915 wurde auch Moulainville
desarmiert und für die Sprengung vorbereitet. Angesichts des Kriegsverlaufes
wurden Festungen nicht mehr für notwendig gehalten, insbesondere weil die
belgischen Forts 1914 so sturmreif geschossen wurden. Man zog das Personal -
bis auf eine Notbesatzung - sowie die Geschütze und Munition ab, da sie an
anderen Stellen der Fronten dringend gebraucht wurden.
Quelle: Cours de Fortifikation - Fortification Permanente 3e Section "La fortification permanente pendant la guerre 1914 - 1918" Ecole Militaire et D'Application du Genie 1927 |
Die deutsche Offensive bei Verdun zeigte aber bald die Notwendigkeit von Festungen. Fort Moulainville konnte mit seinem 155mm Panzerturm den französischen Rückzug decken. Am 08.02.1916 wird Capitaine Harispe neuer Fortkommandant. Ab dem 26.02.1916 feuerte die deutsche Artillerie mit allen Kalibern auf Fort Moulainville, so daß am Ende des Krieges Moulainville als das Fort mit dem intensivsten Beschuss aller Befestigungen des 1. Weltkrieges galt. Der Beschuss führte zu diversen Schäden: Durchschläge der Hohlgänge und Ausfälle des 15,5cm-Panzerturms waren die Folge. Weitaus tragischer waren die Bedingungen unter denen die Besatzung bei Beschuss zu leben hatte. Besonders die Schussgase setzten der Besatzung so zu, dass sie per Befehl das Fort während schwersten Feuer räumen durften. Aus diesem Grunde plädierte der damalige Kommandant, Capitaine Harispe, für den Bau von unterirdischen Stollen. Die Erfahrungen mit den Stollen waren so gut, dass später alle Forts und Ouvrages untertunnelt wurden. Somit waren die Besatzungen vor Gasen und Durchschlägen völlig sicher.
Nach dem 1. Weltkrieg wurden im Fort Moulainville die Stollen und Schächte betoniert, die Panzerteile völlig instandgesetzt und weitere MG-Kaponnieren eingebaut. Zu einem weiteren Ausbau ist es jedoch nicht mehr gekommen, da der Bau der Maginot-Linie alle Ressourcen verbrauchte. Heute ist Fort Moulainville für den Schutz der Fledermäuse hergerichtet.
Fort de Moulainville im Januar 1916 © Bibliothèque de Documentation Internationale Contemporaine |
Zufahrt zum Fort im Januar 1916 © Bibliothèque de Documentation Internationale Contemporaine |
Das Fort im Juli 1916 © Bibliothèque de Documentation Internationale Contemporaine |
Eingang © BDIC |
Eingang |
Eingangsbereich © BDIC |
Eingangsbereich |
Die Kehlstreiche © BDIC |
Die Kehlkaserne |
MG-Turm und Beobachtungsglocke © BDIC |
Digoin-Panzerglocke |
Panzerturm und sein Beobachter |
Der 7,5cm Panzerturm |
Die Digoin-Beobachtungsglocke und der Panzerturm Modell 1905 im Januar 1916 © Bibliothèque de Documentation Internationale Contemporaine |
Der Mougin-Panzerturm |
Das 15,5 cm Geschützrohr |
Doppelte Grabenstreiche |
Doppelte Grabenstreiche |
Scharten der Grabenstreiche |
Wassertank |
Bettgestell |
Panzerblende |
In der doppelten Grabenstreiche |
In der doppelten Grabenstreiche |
Deckendurchschlag bei einer Grabenstreiche |
Deckendurchschlag bei einer Grabenstreiche |
Deckendurchschlag bei einer Grabenstreiche |
Deckendurchschlag bei einer Grabenstreiche |
MG-Turm und sein Beobachter |
MG-Turm |
Reste eines Ventilators |
Reste eines Ventilators |
Blick in die Digoin-Beobachtungsglocke |
Mechanik des MG-Turmes |
Zählstriche an der Wand |
Abstieg zum Stollensystem |
Infanterieausgang |
Infanteriebeobachter |
Bottich |
Kasematte in Kehlkaserne |
Letzter Stand: 05.11.2019