Die Landzunge Pointe de la Varde befindet sich etwa vier Kilometer im Nordosten der Hafenstadt St. Malo. Erste Verteidigungsbauten führen in das Jahr 1694 unter Vauban. Diese Fort d´Arboulé genannte Verteidigungsanlage besaß 1697 eine Bewaffnung von drei 48-Pfünder, drei 36-Pfünder, vier 24-Pfünder Geschütze und ein 6-Pfünder Geschütz. Die Besatzung bestand aus 2 Offizieren , 112 Kanonieren, 30 Milizionären und 15 Matrosen. 1758 modernisierte man die Anlage, indem aus Bruchsteinen zwei Bastionen geschaffen wurden. Dieser Zustand blieb bis 1890. Danach setzten weitere Umbauarbeiten ein die zwischen 1898 und 1899 ihren Höhepunkt fanden. Hierbei wurden unmittelbar an der Landspitze sechs 95mm Kanonen mit drei Munitionsnischen aufgestellt. Zu diesem Zeitpunkt ist die gesamte Verteidigungsanlage jedoch nicht permanent besetzt und ein Fortwächter ist einzig für die Anlage verantwortlich. Für den Mobilisierungsfall waren jedoch ein Offizier, zwei Unteroffiziere und 40 Kanoniere als Besatzung vorgesehen, zuzüglich einiger Infanteristen für die Nahverteidigung. Vor dem 1. Weltkrieg hatte die Anlage jedoch jeglichen militärischen Wert verloren und wird aufgegeben.
Dies änderte sich im Jahre 1942 während der deutschen Besatzung in Frankreich. Als östliche Verteidigung des Hafens von St. Malo wurde durch die Wehrmacht ein Panzerwerk in die alten Anlagen des Forts eingebaut. Der Auftrag war die Hafeneinfahrt und die Reede der Stadt artilleristisch zu sperren. Hierzu wurden Feldgeschütze in betonierten Unterständen des Typs R 611 untergebracht. Zur Bekämpfung von Landungsfahrzeugen am Strand von Parame wurden zwei 5cm KWK in Schartenstände des Typs R 667 untergebracht. Eine tschechische 4,7cm Festungs-Pak brachte man zum Schutz vor landseitigen Angriffen in einem Regelbau 653 unter. Das Gelände wird zur Nahverteidigung durch einen Sechsschartenturm gesichert, der geschickt in die alten Fortmauern eingebaut wurde. Alle Bauwerke zeigen Beschussschäden durch die Kämpfe im Jahre 1944 auf. Trotz der Kampfspuren aus dem 2. Weltkrieg stammt jedoch die Masse der Beschädigungen an der gesamten Anlage von Übungen der französischen Armee zwischen 1950 und 1960. Trotz Bombardierung bei den Kämpfen fiel die alte Kaserne erst diesen Übungen zum Opfer. Auch das alte Pulvermagazin wurde erst nach dem Krieg zerstört.
Plan des Fort d´Arboulé |
Blick in Richtung Süden |
Festungsmauern und der alte Graben |
Regelbau 667 für 5cm Kampfwagenkanone |
Regelbau 667 |
Regelbau 667 |
Regelbau 667 |
Sechsschartenturm |
Beschußschäden am Sechsschartenturm |
Grabenflankierung |
Stählerne Schartenplatte für Grabenflankierung |
Reste des Vauban'schen Forts |
Schießscharten des alten Forts |
Rückwärtige Ansicht des Regelbau 611 |
Tobruk für Granatwerfer |
Regelbau 653 |
Scharte für die 4,7cm tschechische Festungs-Pak |
Artilleriebeobachter des Regelbau 120 |
Beschußspuren an der Beobachtungsglocke |
Regelbau 120 von hinten |
Nahverteidigung des Regelbau 120 |
Französischer Beobachtungsstand der 9,5cm Batterie |
Reste der Geschützplattform und der Munitionsnischen |
Letzter Stand: 07.11.2016