Petit Ouvrage Ferme Chappy

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Das Petit ouvrage de la Ferme Chappy ist ein kleines Infanteriewerk, das aus zwei Blöcken besteht, die durch eine Galerie und unterirdische Räume miteinander verbunden sind.
Die Vorplanungen im Sektor Rochonvillers - Longuyon vom August 1930 sahen kein Werk bei der Ferme Chappy vor, sondern eine einfache Infanteriekasematte, die zusammen mit der Kasematte Chaudronnerie die Verbindung zwischen dem Artilleriewerk Fermont und dem BOIS du RAFOUR herstellt. Dies geschah, um mit dem zugewiesenen Budget auskommen zu können. Jedoch zeigte sich, daß die geplante Kasematte Ferme Chappy nur schlecht mit Infanteriefeuer aus dem Werk Fermont gedeckt werden konnte. Daher fügte man die Kasematte von Puxiuex ein, um lückenloses flankierendes Feuer zu erreichen. Jedoch wurde Ferme Chappy von einer auf zwei Infanteriekasematten erweitert, die 1931 genehmigt wurden.
 

Block 1 ist eine doppelte Infanteriekasematte, die nach Osten und Westen flankiert und mit
- 2 Scharten für Zwillings-Maschinengewehre Reibel MAC 31, austauschbar mit einer 47-mm-Panzerabwehrkanone auf Doppelschiene.
- 2 Scharten für Zwillings-Maschinengewehre Reibel MAC 31
- 2 Glocken GFM Typ A (FM 24/29 und 50er Mörser mle 34)
- 1 Glocke für Zwillings-Maschinengewehre Reibel MAC 31 ausgerüstet ist. Dieser Block dient auch als Eingangsblock. Eine der beiden GFM-Glocken von Block 1 war mit einem Periskop ausgestattet und diente als Artilleriebeobachter, das dem Werk Fermont angeschlossen war.

Block 2 ist ein Infanterieblock der mit
- 1 Maschinengewehrturm (Nummer 58)
- 1 Glocke GFM
- 1 Glocke für Zwillings-Maschinengewehre Reibel MAC 31 ausgerüstet ist.
 

Die Besatzungsstärke betrug im Idealfall vier Offiziere, 13 Unteroffiziere und 88 Manschaften.
Das Bauwerk wurde aus dem zivilen Netz mit Strom versorgt. Bei Ausfall wurde die Stromerzeugung durch das Kraftwerk mit zwei 35-PS-Generatoren von Renault sichergestellt. Allerdings reichte die Stromversorgung nicht aus, um die Heizung des Werkes zusammen mit dem MG-Panzerturm zu betreiben. Die Heizung wurde automatisch abgeschaltet, wenn der MG-Turm benutzt wurde. Es war mit einer Telefonzentrale vom Typ TM 32 ausgestattet, die aus einem Wandpaneel mit 32 Richtungen und einem Bedienertisch mit 14 Schaltkreisen bestand.
Am 21. Juni 1940 wird das Werk gleichzeitig mit dem Werk FERMONT von deutschen Truppen angegriffen, die den Rückzug der Intervalltruppen ausnutzen wollten. Hierzu wurde Ferme Chappy mit 10,5cm Feldhaubitzen und 8,8cm Flak beschossen, wobei der Soldat Raymond Lebrun in der Glocke JM des Blocks 1 getötet wurde. Nach der Artillerievorbereitung griffen deutsche Sturmtruppen die Blöcke 1 und 2 an. Der Angriff blieb jedoch in dem Feuer des 75mm Panzerturms aus Fermont stecken und wurde abgebrochen.
Währen der deutschen Besatzungszeit wurde die Innenausstattung 1941 von der Organisation Todt verschrottet und nur die Panzerungen blieben erhalten. Einzig der Maschinengewehrturm wurde verschrottet.
Das Werk Ferme Chappy ist nach dem 2. Weltkrieg nicht wieder instandgesetzt worden. Heute gehört das Werk dem angrenzenden Bauern, auf dessen Gelände es steht.

Bunker 1

Bunker 2

Letzter Stand: 07.05.2025