Fort de la Malmaison

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Aufgabe des Forts de la Malmaison war es, den von Osten über den Chemin des Dames stürmenden Feind aufzuhalten und die Straße von Paris nach Maubeuge auf dem Abschnitt zwischen Soissons und Laon zu schützen. Von dort aus kontrollierte man das Tal der Aillette und damit auch das eventuelle Eindringen feindlicher Truppen. Das Fort del la Malmaison ist damit von größter strategischer Bedeutung. Das Fort war daher für eine Besatzung von 804 Mann ausgelegt und hatte im Jahre 1886 eine Bewaffnung von fünf 15,5cm Kanonen, siebzehn 12cm Kanonen, sechs 15cm Mörser und acht Geschütze in den Grabenstreichen. Die Vorräte an Lebensmitteln und Munition hätten für eine sechsmonatige Belagerung ausgereicht. In den Öfen der Bäckerei konnten täglich 600 Brote gebacken werden. Die Trinkwasserversorgung war durch zwei Brunnen und eine Zisterne gesichert. 1874 wurde der Bau des Forts genehmigt. Zwischen 1878 und 1882 erfolgt der Bau des polygonalen Forts in einer Größe von 270 mal 240 Meter. Der Graben konnte durch zwei doppelte Grabenstreichen verteidigt werden. Die Geschütze waren klassisch in Wällen aufgestellt. Die Kaserne wurde durch eine 5 bis 8 Meter hohe Erdaufschüttung geschützt. Das gesamte Mauerwerk besteht aus Bruchsteinen.

Als 1884 der französische Chemiker Turpin ein Verfahren entwickelte, Granaten mit geschmolzener Pikrinsäure zu füllen, wird die sog. Brisanzgranatenkrise ausgelöst. Da der Sprengstoff zehnmal stärker als herkömmliches Schwarzpulver ist, besitzen die Granaten eine starke Sprengkraft. Die Widerstandskraft der Festungen gegenüber den neuen Granaten wird in Zweifel gezogen. 1886 beschließt daher die Kommandobehörde der Pioniere die neuen Granaten am Fort de la Malmaison zu erproben. Drei Monate lang beschießt eine am Chemin des Dames aufgestellte Artilleriebatterie das Fort mit 171 Granaten aller Kaliber. Die Schäden sind immens: zusammengebrochene Gewölbe, Risse in unterirdischen Verbindungsgängen, aufgerissene Fassaden und zerstörte Befestigungsmauern. Im Anschluss an die Versuche von 1886 kommen Militärs zu dem Schluss, dass das Befestigungssystem völlig nutzlos geworden ist. Andere Versuche zeigen jedoch, dass eine größere Widerstandsfähigkeit gegen moderne Sprengstoffe durch die Verwendung von Stahlbeton erreicht werden kann. Man beschließt darauf, sämtliche Forts der ersten Linie mit Betonmänteln zu modernisieren. Und das Fort de la Malmaison? Bis 1894 dient es als militärisches Übungsgelände und wird weiter beschädigt. 1912 ist es für weitere militärische Zwecke ungeeignet und wird zum Verkauf angeboten. Die Bruchsteine werden nun für andere Bauten entnommen.

1914 sind alle Forts der zweiten Linie entwaffnet, besitzen keine Garnison mehr und sind somit zum Aufhalten der deutschen Truppen nicht geeignet. Mühelos besetzen die deutschen Truppen die Forts Condè, Montbèrault und Malmaison. Die Front verlagert sich an den Chemin des Dames, wo die Alliierten vier Jahre versuchen werden, die Forts zurückzuerobern. Erst am 23.10.1917 gelingt es den Franzosen Fort de la Malmaison zu erobern. Jedoch wird es am 27.05.1918 innerhalb von drei Stunden von deutschen Truppen während einer Offensive, die bis nach Chateau-Thierry vordringt, zurückzuerobern. Am 28.09.1918 besetzt eine französische Patrouille das von den Deutschen verlassene Fort.

Fast eingeebnete Graben

Reste der Kaserne

In den Resten der Kaserne

In den Resten der Kaserne

Munitionsnische in einer Hohltraverse

Hohlgang

Hohltraversen

Hohltraversen

Geschütztraversen

Treppe zu den Traversen

Hohltraverse

Hohltraverse

In einer Hohltraverse

In einer Hohltraverse

Canon de 120 mm

Quelle: Schneider & Cie. Matèriel de Artillerie 1894

Canon long de 155 mm

Quelle: Schneider & Cie. Matèriel de Artillerie 1894

Das zerschossene Gelände bei Fort de la Malmaison am 23.10 1917

© Bibliothèque de Documentation Internationale Contemporaine

Das zerschossene Gelände bei Fort de la Malmaison am 23.10.1917

© Bibliothèque de Documentation Internationale Contemporaine

Die zerstörte innere Struktur

© Bibliothèque de Documentation Internationale Contemporaine

Das Eingangsportal

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Zerstörte Kasematten am 23.10.1917

© Bibliothèque de Documentation Internationale Contemporaine

Zerstörte Kasematten am 23.10.1917

© Bibliothèque de Documentation Internationale Contemporaine

Die zerstörte Kaserne am 23.10.1917

© Bibliothèque de Documentation Internationale Contemporaine

Die zerstörte Kaserne am 23.10.1917

© Bibliothèque de Documentation Internationale Contemporaine

Die zerstörte Kaserne am 23.10.1917

© Bibliothèque de Documentation Internationale Contemporaine

Die zerstörte Kaserne am 23.10.1917

© Bibliothèque de Documentation Internationale Contemporaine

Ehemalige Wälle mit Hohltraversen

© Bibliothèque de Documentation Internationale Contemporaine

Ehemalige Wälle mit Hohltraversen

© Bibliothèque de Documentation Internationale Contemporaine

Letzter Stand: 24.07.2019