Zitadelle Bréhat

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Die Ile de Bréhat musste im Laufe ihrer Geschichte viele Angriffe von Piraten und den Engländern ertragen. Daher war diese kleine Insel schon immer überproportional schwer bewaffnet. Bis zur französischen Revolution befanden sich 18 Kanonen auf der Insel. Die heutige Zitadelle des zweiten Kaiserreiches ersetzte eine alte Festung, von der sich heute nur noch Ruinen finden lassen. Trotz der Legende, dass der französische Festungsbaumeister Vauban diese Zitadelle gebaut hätte, wurde sie zwischen 1860 und 1862 erbaut. Bis 1875 wurde die Zitadelle militärisch genutzt, danach besaß sie angesichts der fortgeschrittenen Waffenentwicklung keinen militärischen Wert.

Um einen quadratischen Innenhof befinden sich die Kasematten der Zitadelle. Sie ist vollständig aus Bruchsteinen erbaut; auf die Verwendung von Holz hat man aus Gründen des Feuerschutzes verzichtet. Ursprünglich war der umgebende Graben mit Wasser gefüllt, heute ist er jedoch trocken. Eine Zugbrücke schützte den Zugang zur Zitadelle. Der Aufzug der Zitadelle ist bewusst sehr niedrig gehalten, um einen seeseitigen Beschuß zu erschweren. Die Scharten und Zinnen ragen daher nur wenig über die äußere Grabenböschung. Ein Angriff von See war ohnehin sehr schwierig, da der Tidenhub um die Ile de Brehat recht groß ist. Dadurch sind Schiffsmanöver zwischen den vielen Felsen im Wasser sehr schwierig.

1899 gab es einen englisch-französischen Krisenfall um Faschoda im heutigen Sudan. Da Frankreich mit einer militärischen Auseinandersetzung mit England rechnete, wurde die Zitadelle als Unterkunft für Artilleristen genutzt. Für den Zeitraum der Krise schaffte man schwere Artillerie nach Brehat. Letztmalig wurde die Zitadelle zu Beginn des 1. Weltkrieges genutzt. Für drei Wochen waren dort wiederum Artilleristen untergebracht. Seit dieser Zeit wurde die Zitadelle nur noch zivil genutzt. Bis in die später 1980er Jahre nutzten die Bewohner von Brehat die Festungsanlage als Wohnraum. Nachdem sie wenige Jahre leer stand, wurde schließlich die Restaurierung 1998 abgeschlossen. Heute dient sie als Zentrum für Kunsthandwerk. Eine Glasbläserei ist hierbei der Mittelpunkt. Die Zitadelle ist täglich zu besichtigen.

Blick auf die Zitadelle

Eingangstor der Zitadelle

Der Graben

Graben mit Geschütz- und Schießscharten

Geschütz- und Schießscharten

Flankierungserker für den Graben

Im Hof der Zitadelle

Im Hof der Zitadelle

Der Hof der Zitadelle

Scharten

Blick durch eine Scharte

Blick durch eine Scharte

Zugänge zu den Kasernen

In der Kaserne

Letzter Stand: 06.11.2016