Bei Dünkirchen liegt
das Fort des Dunes, welches zwischen 1878 und 1889 mit gelben Backsteinen erbaut
wurde. Man wählte als Ort den Engpass von Bray-Dunes für das Fort aus, da hier
eine sanfte Erhöhung in den Dünen umgeben von Poldern den Bau eines Forts
begünstigte. Das Fort besitzt eine Fläche von 12 Hektar und wurde auf privatem
gelände errichtet, dass zuvor durch Dekret vom Dezember 1877 enteignet worden
war. Die Bewaffnung bestand aus 25 Geschützen, die auf den Wällen
untergebracht waren. Das Fort besaß eine Besatzung von 13 Offizieren, 22
Unteroffizieren und 461 Mannschaften. Als Unterkünfte stehen insgesamt acht
Kasematten mit 80 m² und drei Kasematten von 40 m²zur Verfügung. Weiterhin
wurden ein Schlachthaus, eine Küche mit Bäckerei, Lazarett, Zisterne und ein
Stall gebaut. Die Pulverkammer besaß eine Kapazität von insgesamt 70.000 kg.
In dem Fort waren Teile des 1. Artillerieregiment zu Fuß und das 110.
Infanterieregiment stationiert.
Im 2. Weltkrieg wurde das Fort in die Kampfhandlungen um Dünkirchen einbezogen.
Am 2. und 3. Juni 1940 zog sich in und um das Fort die 12. mot. Infanteriedivision
der Franzosen zurück. Sie versuchten verzweifelt den Rückzug der Engländer über
den Kanal zu decken. Dabei
geriet die Division und das Fort ständig in den Bombenhagel von Stukas, wobei am
2. Juni 1940 der
kommandierende franz. General Janssen fiel. Nur einen Tag später geriet das Fort
wieder in den Hagel von Stuka-Bomben, wobei etwa 100 französische Soldaten fielen. Das Fort selbst wurde durch die
Stuka-Angriffe stark in Mitleidenschaft gezogen. Nachdem die Wehrmacht das Fort
eingenommen hatte, diente es der Kriegsmarine als Depot.
Nach dem 2. Weltkrieg nutze die französische Armee das Fort als Übungsgelände und errichtete in den Fortgräben Schießstände. Seit 1998 kümmert sich ein Verein um das Fort und es ist zu besichtigen. Ich hatte das Glück, das ein Franzose mit Deutschkenntnisse mir eine Privatführung von über zwei Stunden gab. Seine Deutschkenntnisse eignete er sich als französischer Offizier in Deutschland an.
Kehlblockhaus |
Eingangsverteidigung |
Kaserne |
Kaserne |
Hohlgang |
Kasematte |
Wallweg |
Zugang zur Grabenstreiche |
Artillerietraverse |
Kontereskarpengalerie |
Graben |
Graben |
In der doppelten Grabenwehr |
Geschützscharte der doppelten Grabenwehr |
Geschützscharte der doppelten Grabenwehr |
Durch Stuka-Bomben zerstörte einfache Grabenwehr |
Deutscher Bunker R680 |
Deutscher Bunker R680 |
Letzter Stand: 06.11.2016