Batterie Waldam

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Die Batterie Waldam liegt südlich der gleichnamigen Ortschaft und ist insofern einzigartig, als hier eine Betondrehkuppel für ein 17cm-Geschütz steht. Hierdurch sollte der Nachteil aller Geschütze in Kasematte - der geringe Seitenrichtbereich - wettgemacht werden.

Die SK C/28 ist ursprünglich als Bewaffnung für Kreuzer und Zerstörer entwickelt worden. Es besaß ein 44 zügiges Seelenrohr mit Mantel und einem senkrechten Fallblockverschluss. Ab 1942 wurde dieser Geschütztyp auch in der Küstenverteidigung eingesetzt, wobei es dann auf die Mittelpivotlafette C/36 montiert wurde. Verschossen wurden Sprenggranaten mit Kopfzünder und Haube, Sprenggranaten mit Bodenzünder und Panzergranaten. Geschosse und Treibladungen wurden getrennt gelagert und geladen.

Die Batterie Waldam gehörte zur Marineartillerieabteilung 244 und war mit vier SK C/28 ausgestattet. Standen die Geschütze am Anfang noch in offenen Ringbettungen, so errichtete die Organisation Todt im Jahre 1944 für zwei Geschütze Bunker vom Typ M 270. Als Besonderheit und zur Erprobung wurde in Zusammenarbeit mit dem Oberfestungspionierstab Frankreich den einzigen drehbaren Schartenstand aus Stahlbeton. Hierfür wurde ein Rollenlager eines Geschützturmes des französischen Schlachtschiffes "Provence" eingesetzt, dass für eine Belastung von 800 Tonnen ausgelegt war.

Am 30. September 1944 wurde die Batterie Waldam von kanadischen Truppen erobert. Der Drehturm weist noch heute in die Angriffrichtung der Kanadier. Er wurde anschließend von ihnen durch Sprengung unbrauchbar gemacht. Das Gelände der Batterie Waldam ist heute Jagdgebiet; es empfiehlt sich das Gelände in der Schonzeit zu betreten.

Wachbunker und verbunkerte Garage

Geschützbunker Typ M 270

Geschützbunker Typ M 270

Rückseite vom M270

Betondrehturm

Betondrehturm

Der Betondrehturm

Das Innere des einzigartigen Betondrehturms

Der Feuerleitstand

Der Feuerleitstand

 

Letzter Stand: 02.02.2004