Batterie Marcouf

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Die Batterie Marcouf (3./1261 HKAR), von den Amerikanern Batterie Grisbecq genannt, besaß die stärkste Bewaffnung der Seine-Bucht. Mit ihren drei 21cm Kanonen der tschechischen Firma Skoda beherrschte sie den Landeabschnitt Utah und stellte somit eine unmittelbare Bedrohung für die US-Truppen dar. Die größte Schussweite betrug 27,5 km bei einer Feuergeschwindigkeit von 1 Schuß alle 90 Sekunden. Baubeginn für die Batterie war 1941. Zunächst wurden jedoch offene Ringbettungen für 15,5cm Geschütze gebaut. Diese sind auch heute noch zu sehen. Erst später beschloß man, die Geschütze gegen ein größeres Kaliber auszutauschen und wegen der zunehmenden Luftüberlegenheit der Alliierten zu verscharten. Zu Beginn der Landung in der Normandie waren die Arbeiten noch nicht abgeschlossen. Von den drei 21 cm Skoda Geschützen waren erst zwei verbunkert, während eines in einer behelfsmäßigen Stellung untergebracht war. Befehligt wurde die Batterie von KL Walter Ohmsen, dem weitere drei Offiziere, sieben Unteroffiziere und 287 Mannschaften zur Verfügung standen.

Zur Vorbereitung der Landung am Abschnitt Utah sind auf die Batterie Marcouf insgesamt 598 t Bomben abgeworfen worden. Am 6. Juni gegen 05.00 Uhr eröffnete die Batterie das Feuer auf die Landungsflotte. Das Feuer der Batterie wurde vom US-Kreuzer „Quincy“ erwidert. Die Salven der Batterie lagen gut, was dazu führte, dass der Kreuzer und andere Schiffe sich einnebelten. Das zwang auf Seiten der Batterie zum Zielwechsel. Aber auch der Kreuzer „Quincy“ hatte gut geschossen, denn die Einschläge lagen alle im Batteriegelände. Gegen 07.07 Uhr griffen zwei US-Bataillone die Batterien Marcouf und Azeville an. Es gelang den US-Truppen in das Batteriegelände einzudringen und sich bis zum Leitstand vorzukämpfen. In dieser Situation entschloß sich Kapitänleutnant Ohmsen Feuer auf die eigene Stellung von der Batterie Azeville  anzufordern. Das gut liegende Feuer vertrieb sofort die überraschten Amerikaner unter Zurücklassung ihrer Waffen und des Gerätes. Gegen 08.00 Uhr fällt das erste Geschütz der Batterie Marcouf aus, gegen 09.00 Uhr das zweite Geschütz. Es wird durch einen Volltreffer einer 35,6 cm Granate, abgefeuert vom Schlachtschiff Nevada, völlig zerstört. Marcouf feuert nur noch mit seinem verbliebenen unverbunkerten Geschütz. Später kämpft sich die 6. Kompanie Infanterieregiment 919 bis zur Batterie Marcouf vor. Gemeinsam mit den Kanonieren macht man einen Gegenstoß, um die US-Truppen in der Nähe zu vertreiben. Am Abend können die Kanoniere das erste Geschütz instand setzen und den Landungsstrand Utah beschießen. Am 08.06.44 griffen die US-Truppen wieder die Batterie Marcouf an, um die Geschütze zum Schweigen zu bringen. Jedoch werden die Angriffe immer wieder zurückgeschlagen. Erst am 12.06.44 finden Patrouillen das Batteriegelände verlassen vor und nehmen es ein. Die Bunker werden anschließend gesprengt, um den Deutschen eine Weiterverwendung nach eventueller Rückeroberung unmöglich zu machen.

Feuerleitstand

Feuerleitstand

Flak-Stellung auf Feuerleitstand

Flak-Stellung auf Feuerleitstand

Rückseite des Feuerleitstandes

Rückseite des Feuerleitstandes

Bunker 1 (2010) mit Geschützrohrattrappe

Bunker 1 (1944) Quelle: US Signal Corps

Bunker 1 Regelbau 683

Bunker 1

Ehemalige Ringbettung

Ehemalige Ringbettung

Regelbau 501

Im Inneren des Regelbau 501

Bunker 2 (2010)

Bunker 2 (1944) Quelle: US Signal Corps

Bunker 2 Rückseite

Fundamentplatte des nicht fertig gestellten Bunker 3

Mannschaftsbunker Typ 622

Im Inneren des Mannschaftsbunker Typ 622

Regelbunker 502

Im Inneren des Regelbunker 502

Mannschaftsbunker Typ 622

Im Inneren des Mannschaftsbunker Typ 622

Tobruk

Ehemalige Ringbettung

Letzter Stand: 06.11.2016