I-Werk II Tammhausen

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Bei dem Infanteriewerk Tammhausen handelt es sich um den Typ II, der für die Aufnahme einer halben Kompanie Infanteristen geeignet ist. Gebaut wurden es in den Jahren 1914 – 1915. Dieses Werk hatte die Form einer an der Kehle geschlossenen Lünette und hatte die Ausmaße von ca. 100m mal 30 Meter. Die Infanteriewerke dienten als Stützpunkte für eine Verteidigung, welche die Marinewerft vor einem Angriff von der Landfront aus schützen sollte. Das Werk war mit Flächendrahtsperren gesichert. Die meisten der Werke besitzen einen nassen Graben, der eine Breite von 15 bis 18 Meter aufwies. Aufgrund des hohen Grundwasserstandes sind die Bauten nur Eingeschossig. Die Brüstung für die Infanterie ist profiliert und überragt das Niveau des Werksgeländes nur um 2 bis 3 Meter. Aufgrund dieses niedrigen Aufzuges sind die Anlagen im Gelände nur sehr schwer auszumachen. In den Wällen sind Unterstände für Wachtposten und Beobachtungsschnecken eingebaut. Ebenfalls befinden sich in den Wällen eine flankierende Kasematten aus Beton, die mit zwei 3,7cm Kanonen bestückt war. Im Hof der Anlage gibt es einen betonierten Unterstand, der als Kaserne für die Truppen dient. Alle Räumlichkeiten sind betoniert und überragen die Wälle an keiner Stelle. Die Infanteriewerke verfügten über Telefonleitungen in das Festungssprechnetz. Petroleumlampen sorgten für Licht. Die Wasserversorgung erfolgte über eigene Brunnen. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Anlage von den Briten gesprengt.

Das Gelände des Infanteriewerks Tammhausen wird heute von einem Motorradclub genutzt.

Plan vom Infanteriewerk Tammhausen

Quelle: UN Archiv Genf COL70-49-2

Infanteriewerk Tammhausen

Quelle: Google Earth

3,7cm Kanone L/30 in Bootslafette

Quelle: Die Gruson'schen Schnellfeuer-Kanonen und deren Laffeten 1888

 

Letzter Stand: 05.10.2024