Fort Mariensiel

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Das Fort Mariensiel liegt etwa drei Kilometer westlich von Wilhelmshaven und unmittelbar westlich des Dorfes Mariensiel. Nach der Ankündigung im Reichsgesetzblatt am 21.12.1871 wurde es zwischen 1876 und 1880 gebaut. Zusammen mit dem Fort Rüstersiel (Fort I) und Fort Schaar (Fort II) bildete Fort Mariensiel (Fort III) die damalige Landfront zum Schutz der Marineanlagen. Fort Mariensiel war weitgehend baugleich mit Fort Schaar. Das Fort besaß eine Bewaffnung von zehn 15cm-Kanonen und acht 12cm-Kanonen auf Festungslafetten.Es besaß einen nassen Graben. Eine Schmalspurbahn verband die drei Forts miteinander, zumal sich in der Nähe von Mariensiel ein Munitionsmagazin befand. Mit dem Aufkommen der Brisanzgranate ab 1885 und ihrer Verbreitung bei der Artillerie, verlor Fort Mariensiel seine Bedeutung. Dieses Schicksal teilte das Fort mit allen anderen europäischen Forts, die nur aus Ziegeln oder Bruchsteinen gebaut waren. Fort Mariensiel wurde zu diesem Zeitpunkt in seinem Inneren komplett umgebaut und als Werkstatt und Gerätedepot genutzt.
In der Nähe der Schleuse Mariensiel am Ems-Jade-Kanal, befand sich eine Flak-Batterie mit vier 8,8cm Kanonen. Diese Batterie, obwohl fast 500 Meter vom Fort Mariensiel entfernt, trug den Namen Flak-Batterie Mariensiel. An der Straße von Fort Mariensiel Richtung Fort Rüstersiel, befand sich kurz hinter dem Ems-Jade-Kanal ein großes Munitionsdepot der Marine.
  Nach dem Ende des 1. Weltkrieges diente das Fort und die Umgebung der Entschärfung ehemaliger Marinemunition. Dabei kam es am 17.12.1919 gegen 14.00 Uhr in einer Baracke in der Nähe des Forts zu einer gewaltigen Explosion. Dabei explodierten 40.000 15cm Granaten. Das Unglück kostete 27 Arbeitern das Leben. Es waren zu diesem Zeitpunkt keine fachkundigen Soldaten mehr für diese Arbeiten zu motivieren, so dass Privatfirmen recht leichtsinnig diese Arbeiten durchführten. Am 08.09.1920 erschütterte eine weitere Explosion das Fort, als man Seeminen zu entschärfen versuchte. Siebzehn Tote und zahlreiche Verletzte waren das Ergebnis.

Nach dem 2. Weltkrieg sind die wichtigsten Anlagen durch die Engländer gesprengt worden. Nur die ehemaligen Lagerräume des Artillerie- und Munitionsdepot waren vorhanden. Diese sind vom Marinearsenal Wilhelmshaven bis 1994 als Außenlager genutzt worden. Heute befindet sich im ehemaligen Wachlokal ein Bürgertreff. Die Lagerräume werden von einer Baufirma genutzt.

Karte von Fort Schaar

Quelle: UN Archiv Genf COL70-49-2

Zufahrt zum Gelände des Fort Mariensiel

Bunkeranlagen auf dem Gelände

Kehlkaserne mit Tordurchfahrt

Tordurchfahrt

Reste der Kehlkaserne

Reste der Kehlkaserne

Reste der Kehlkaserne

Eisenträger Inschrift: geprüft am 3.11.37

Kasematten

Kasematten

Regenwassersammler

Deckungsgraben

15cm Kanone auf Festungslafette

Quelle: Biblioteca virtual Defensa F.08646

12cm Kanone auf Festungslafette

Quelle: Biblioteca virtual Defensa F.08644

Deutsche 8,8cm Flak-Kanone 16 des 1. Weltkrieges auf Transportlafette

Quelle: Bibliothèque de Documentation Internationale Contemporaine VAL_415_125

Deutsche 8,8cm Flak-Kanone 16 des 1. Weltkrieges auf Transportlafette

Quelle: Bibliothèque de Documentation Internationale Contemporaine

 

Letzter Stand: 11.10.2024