Bei dem Infanteriewerk Hohemey handelt es sich um den Typ I, der für die Aufnahme einer Kompanie Infanteristen geeignet war. Gebaut wurde es in den Jahren 1914 – 1915. Dieses Werk hatte die Form einer an der Kehle geschlossenen Lünette und hatte die Ausmaße von ca. 100m mal 30 Meter. Die Infanteriewerke dienten als Stützpunkte für eine Verteidigung, welche die Marinewerft vor einem Angriff von der Landfront aus schützen sollte. Alle Werke waren mit Flächendrahtsperren gesichert. Die meisten der Werke besitzen einen nassen Graben, der eine Breite von 15 bis 18 Meter aufwies. Aufgrund des hohen Grundwasserstandes sind die Bauten nur Eingeschossig. Die Brüstung für die Infanterie ist profiliert und überragt das Niveau des Werksgeländes nur um 2 bis 3 Meter. Aufgrund dieses niedrigen Aufzuges sind die Anlagen im Gelände nur sehr schwer auszumachen. In den Wällen sind Unterstände für Wachtposten und vier Beobachtungsschnecken eingebaut. Ebenfalls befinden sich in den Wällen zwei flankierende Kasematten aus Beton, die mit vier MG oder zwei 3,7cm Kanonen bestückt sind. Im Hof der Anlage gibt es einen betonierten Unterstand, der als Kaserne für die Truppen dient. Latrinen und Waschbecken befinden sich in separaten Unterständen, die meist in der Nähe des Einganges liegen. Alle Räumlichkeiten sind betoniert und überragen die Wälle an keiner Stelle. Die Infanteriewerke verfügten über Telefonleitungen in das Festungssprechnetz. Petroleumlampen sorgten für Licht. Die Wasserversorgung erfolgte über eigene Brunnen.
Bereits vor Ausbruch des 2. Weltkrieges befand sich in bei dem alten Infanteriewerk Hohemey eine Flak-Batterie, die nach Ausbruch schnell modifiziert wurde und sich am 24.10.1939 gefechtsklar meldete. Doch bereits im März 1940 begann ein weiterer Umbau in eine verbunkerte schwere Flak-Batterie, die im Frühjahr 1941 beendet war. Die Batterie verfügte nun über vier 8,8cm Flak-Geschütze und einem FuMG 62 Würzburg, dass zunächst noch von der Luftwaffe betrieben und erst später an die Marine übergeben wurde. Im November 1942 begann man mit der Umrüstung auf das Kaliber 10,5 cm, da sich im Verlauf des Krieges das Kaliber 8,8cm als zu schwach gegen Höhenangriffe erwies. Bis zum Herbst 1943 blieb die Batterie unverändert. Dann begann jedoch die Umrüstung auf das Kaliber 12,8cm, die am 30.03.1944 gefechtsklar gemeldet wurde. Die Batterie wurde durch die Engländer vollständig zerstört, es sind nur noch wenige Reste zu erkennen. Einige hundert Meter weiter südwestlich der Batterie sind heute noch der Scheinwerferstand Horsten nebst einem 2cm Flak-Stand zu sehen.
Lage des Infanteriewerks Hohemey Quelle: Google Earth |
Blick auf alte Flak-Bettungen |
Bettungen und im Hintergrund das Gelände des I-Werkes |
Betonrest für Bereitschaftsmunition |
Leichte Flak-Bettung ? |
Scheinwerferstand Horsten mit Generatorraum |
Scheinwerferstand Horsten |
Im Inneren |
Treppenaufgang |
Auf dem Dach |
Auf dem Dach |
Der leichte Flak-Stand |
Der leichte Flak-Stand |
Treppenhaus |
Treppenhaus |
Die Geschützplattform |
Die Geschützplattform |
Letzter Stand: 02.10.2024