I-Werk XI Blauhand

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Bei dem Infanteriewerk Blauhand handelt es sich um den Typ I, der für die Aufnahme einer Kompanie Infanteristen geeignet war. Gebaut wurde es in den Jahren 1914 – 1915. Dieses Werk hatte die Form einer an der Kehle geschlossenen Lünette und hatte die Ausmaße von ca. 100m mal 30 Meter. Die Infanteriewerke dienten als Stützpunkte für eine Verteidigung, welche die Marinewerft vor einem Angriff von der Landfront aus schützen sollte. Alle Werke waren mit Flächendrahtsperren gesichert. Das Werk besitzt einen nassen Graben, der eine Breite von 15 bis 18 Meter aufwies. Aufgrund des hohen Grundwasserstandes sind die Bauten nur Eingeschossig. Die Brüstung für die Infanterie ist profiliert und überragt das Niveau des Werksgeländes nur um 2 bis 3 Meter. Aufgrund dieses niedrigen Aufzuges sind die Anlagen im Gelände nur sehr schwer auszumachen. In den Wällen sind Unterstände für Wachtposten und vier Beobachtungsschnecken eingebaut. Ebenfalls befinden sich in den Wällen zwei flankierende Kasematten aus Beton, die mit vier MG oder zwei 3,7cm Kanonen bestückt sind. Im Hof der Anlage gibt es einen betonierten Unterstand, der als Kaserne für die Truppen dient. Latrinen und Waschbecken befinden sich in separaten Unterständen, die meist in der Nähe des Einganges liegen. Alle Räumlichkeiten sind betoniert und überragen die Wälle an keiner Stelle. Die Infanteriewerke verfügten über Telefonleitungen in das Festungssprechnetz. Petroleumlampen sorgten für Licht. Die Wasserversorgung erfolgte über eigene Brunnen.

Mit Beginn des 2. Weltkrieges wurde eine Flakbatterie aus dem Ostseeraum in das I-Werk verlegt. Anfang 1940 besaß die Batterie vier 8,8cm Geschütze und wurde im gleichen Jahr als 3. Batterie der M.Fla.A. 322 gefechtsbereit gemeldet. Baracken und das alte Infanteriewerk dienten dabei als Unterkunft für die Mannschaften. 1941 begann man mit dem Bau einer verbunkerten Batterie für 10,5cm Flak etwas abseits des I-Werkes. Einschließlich eines FuMG 62 Würzburg blieb die Batterie bis 1945 im Einsatz. Die verbunkerte Flakbatterie wurde durch die englischen Besatzungstruppen gesprengt. Nur der Munitionsbunker des alten Infanteriewerks und das Kantinen- und Wirtschaftsgebäude überstanden die Prozedur. Heute ist das Infanteriewerk Blauhand tief eingewachsen und für den Fledermausschutz hergerichtet.

Lage des Infanteriewerks Blauhand

Quelle: Google Earth

3,7cm Kanone L/30 in Bootslafette

Quelle: Die Gruson'schen Schnellfeuer-Kanonen und deren Laffeten 1888

Das Wachgebäude im Dickicht

Das Wachgebäude

Der Munitionsbunker

Der Hohlgang im Munitionsbunker

Reste der Wälle

Der nasse Graben

Letzter Stand: 05.10.2024