Swinemünde

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Nach dem Nordischen Krieg 1700-1721 bekam Preußen in den Besitz von Vorpommern einschließlich der Inseln Usedom und Wollin. Hierdurch fielen zwei Zugänge von der Ostsee zum Stettiner Haff unter preußische Kontrolle. Ab 1747 wurde Swinemünde ein preußischer Seehafen, allerdings noch ohne Festung. Mit dem Streit in der „Schleswig-Holsteinische Frage“ zwischen dem Deutschen Bund, Österreich und Preußen einerseits und Dänemark andererseits, war dem preußischen Generalstab ab 1848 die Gefahr einer dänischen Landung in pommerschen Häfen bewusst. Als wichtigste Zufahrt in die Ostsee musste daher die Swine unbedingt gesichert werden, weshalb an beiden Ufern 1848 zunächst Batterien aufgestellt wurden. Diese ersten Schanzen wurden besonders zwischen 1851 und 1863 so erweitert, dass Swinemünde im Jahre 1863 zur Festung erklärt werden konnte. Mit dem Bau des Kaseburger Kanals, der die Erreichbarkeit von Swinemünde wesentlich verbesserte, wuchs gleichzeitig auch die Bedeutung der Befestigungsanlagen. In den Jahren 1908 bis 1911 wurden weitere Batteriestellungen, Kommando- und Entfernungsmeßstände und Infanteriestützpunkte errichtet.

1914 waren folgende Befestigungen vorhanden:
a) Die Ostbatterie zu sechs 21cm Ringkanonen.
b) Die Westbatterie zu sieben 21 cm Ringkanonen.
c) Die Hafenbatterie zu vier 10 cm Schnelladekanonen (Sperrbatterie).
d) Die Strandbatterie zu vier 15 cm Schnelladekanonen L/40 in Verschwindlafette.
e) Die Forstbatterie zu sechs 21 cm Küstenmörsern.
f) Die Plantagenbatterie zu sechs 21 cm Küstenmörsern.
Die Batterien c) bis f) wurden in der Zeit von 1910 bis 1913 gebaut, die anderen wesentlich früher. Außerdem wurde 1908 noch eine kleine Torpedobatterie auf dem Ostufer der Swine fertiggestellt. Sämtliche Küstenbatterien waren dicht beiderseits der Swinemündung unmittelbar an der Küste angelegt worden. Auf dem Swine-Westufer lag das Infanteriewerk I, auf dem Swine-Ostufer das Infanteriewerk II. Hart südlich von diesem waren noch zwei kleine Lünetten als Infanteriestützpunkte vorhanden. Aufgabe: Die Küstenbefestigungen von Swinemünde sollten die Sperrung des wichtigen Ostseehafens Swinemünde und das Einlaufen feindlicher Kriegsfahrzeuge in die Kaiserfahrt und nach Stettin verhindern.

Nach dem 1. Weltkrieg gestand die Alliierte Kommission der Festung Swinemünde nur die Bauten vor dem Weltkriege zu. Alle während des 1. Weltkriegs gebauten Anlagen mussten geschleift werden.  Die vorhandene Geschützausrüstung durfte nicht modernisiert werden. Mit der Erlangung der Wehrhoheit 1935 verbesserte sich die Ausstattung in Swinemünde nur langsam. Die Küstenbatterien wurden um die Batterie Goeben mit drei 28cm Geschützen verstärkt, ansonsten wurden im wesentlichen Flak-Batterien aufgestellt. Die Bedrohung aus der Luft wurde gegenüber einer Flottenbedrohung als größer angesehen. Der Verlauf des 2. Weltkriegs gab dieser Ansicht recht. Während des 2. Weltkriegs gab es um Swinemünde keine Kämpfe. Die Festung wurde am 30. April 1945 durch die Kriegsmarine geräumt. 25.000 Soldaten von Heer und Luftwaffe und 16.000 Marinesoldaten wurden mit Zivilisten über See abtransportiert.

Plantagenbatterie

Werk II

Hafenbatterie

Forstbatterie

Batterie Goeben

Werk I

Letzter Stand: 09.11.2022