Während der Belagerung von Stadt und Festung
Straßburg im Jahr 1870 lag der Stab des Generals von Werder, der die
Belagerungstruppen befehligte, in Mundolsheim. Die während dieser Belagerung
gemachten Erfahrungen und die Zwänge, die das Gelände rund um Straßburg für die
neue Festung aufwarf, flossen in die Beurteilung des kaiserlichen Generalstabs
für die Projektierung der Festung ein. Der Höhenrücken zwischen Oberhausbergen
und Mundolsheim, die Höhen von Hausbergen, hätten einem Angreifer hervorragende
Aufstellmöglichkeiten für dessen Artillerie geboten. Aus diesem Grund wurden
entschieden, diesen Höhenrücken in die neue Verteidigungsstellung aufzunehmen.
Die Standorte, die für diese Forts auf den Höhenrücken ausgewählt wurden, waren
zwischen 6.400 m (Fort Großherzog von Baden bei Oberhausbergen) und 7.350 m
(Fort Podbielski bei Mundolsheim) vom Straßburger Münster entfernt.
Das Fort Podbielski bekam die Aufgabe, sowohl die Wegeverbindungen Richtung
Norden als auch die Nordwest-Flanke der Festung Straßburg und die Eisenbahnlinie
Richtung Norden zu decken. Außerdem sollte es verhindern, dass sich ein
Angreifer der Höhen über dem Dorf Mundolsheim bemächtigen konnte.
Ursprünglich hieß diese Befestigungsanlage "Fort Mundolsheimer Kopf". Am 29.
August 1882 wurde sie mit Allerhöchster Kabinettsorde (AKO) offiziell in "Fort
Podbielski" umbenannt. Das Fort Podbielski entspricht aufgrund seiner Größe eher
einer Redoute, als einem Fort.
Zwischen 1879 und 1882 wurde das Fort einige hundert Meter von der evangelischen
Kirche Mundolsheims entfernt an einer Stelle errichtet, die durch ihre
Überhöhung bereits natürliche Stärke aufwies. Aufgrund der Bauzeit der anderen
Forts von Straßburg zwischen 1872 und 1879 ist es damit das letzte Fort, das als
Bestandteil der kaiserlichen Festung Straßburg errichtet wurde. Als Folge der
Brisanzgranatenkrise wurde es zwischen 1887 und 1890 sowie daran anschließend
1893 verstärkt. Zu seinen Besonderheiten gehören die weiteren Verstärkungen, die
das Fort nach 1911 mit dem Bau zweier betonierten Flankierungs-Kasematte für je
zwei Geschütze erhielt Die westliche Kasematte wurde dabei mit einer betonierten
Galerie an das Fort angeschlossen.
Nach dem 1.Weltkrieg erfolgte durch die Franzosen die Umbenennung des Forts von
"Podbielski" in "Ducrot". 1936 wurden Teile des Forts mit einer Vorsatzschale
aus Beton versehen, die ebenfalls zu einer der Besonderheiten dieser
Befestigungsanlage gehört. Diese wurde angebracht, als das Fort als
Gefechtsstand für die 103. DIF (Division d’Infanterie de Forteresse) genutzt und
in die Maginot-Linie integriert wurde. In dieser Zeit wurde auch eine der beiden
Geschütz-Kasematten für die Aufnahme französischer 75-mm-Geschütze umgebaut.
Mitte Juni 1940 nahmen Wehrmachtstruppen das Fort kampflos ein. In der Folgezeit
wurde es teilweise gar nicht oder als Lager genutzt. Im November 1944 wurde das
Fort ebenfalls kampflos von französischen Truppen eingenommen. 1945 diente es
den Soldaten der VII. US-Armee und der 3. DIA (Division d’Infanterie Algérienne)
bis zum Beginn der alliierten Gegenoffensive Richtung Norden als Unterkunft.
Nach einer langen Zeit der Auflassung durch die Armee übernahm die Gemeinde
Mundolsheim in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts für einen Preis von
90.000 Francs das Fort mit dem Ziel, es zu sichern. Trotzdem konnte nicht
verhindert werden, dass das Bauwerk von Eisendieben, Sprayern, Vandalen sowie
der Natur und der Zeit immer weiter beschädigt wurde.
Am 06.März 2010 begann der neu gegründete Verein "Les amis du Fort
Podbielski-Ducrot" mit den Renovierungsarbeiten am Fort. Sie wurden und werden
dabei von der Gemeinde unterstützt. Inzwischen zählt dieser Verein über 100
Mitglieder.
Eingangspforte |
Das betonierte Kehlblockhaus |
Eingang im betonierten Teil |
Die Betonschale vor der alten Fassade |
Gittertor am alten Eingang |
Stahltür hinter der Zugbrücke |
Die Poterne |
Gefechtsgang hinter den Kasematten |
Kasematte |
Wandmalerei |
Wandmalerei |
Wandmalerei |
Pulvermagazin |
Pulvermagazin |
Wendeltreppe zum 1. Stock |
Der Brunnen |
Der Generatorensaal |
Dieseltank durch Schrotträuber aufgeschnitten |
Wassertanks |
Latrinen |
Gewehrscharten |
Gewehrscharte |
Munitionsaufzug |
Munitionsaufzug |
Munitionsaufzug |
Treppe zum Panzerbeobachter |
Im Panzerbeobachter |
Der Panzerbeobachter von außen |
Holzauflage der Panzerplatten im Panzerbeobachter |
Der Panzerbeobachter von außen |
Französische Betonierung |
Inschriften von 1915 |
Wachturm splittersicher (für Restauration abgenommen) |
Blick in den Schacht des Wachtturms |
Hof mit Hofkaserne |
Hofkaserne |
Die betonierte Fassade |
Die betonierte Fassade |
Die ursprüngliche Fassade |
Blick vom Graben zum Kehlblockhaus |
Grabenstreiche |
Scharten der Grabenstreiche |
Blick in den trockenen Graben |
Blick in den trockenen Graben |
Letzter Stand: 04.11.2016