Nach der Belagerung von Strassburg während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 wurden die ohnehin schwer beschädigten französischen Anlagen der Enceinte im Norden, Westen und Osten geschleift und erneuert. Auf einer Länge von neuen Kilometern wurden zwischen der Zitadelle und den überdachten Brücken die Enceinte völlig neu gestaltet. Der südliche Bereich der Enceinte wurde wieder aufgebaut. Diese Arbeiten erfolgten zwischen 1877 und 1884. Die Bastionen wurden entgegen des Uhrzeigersinnes gezählt. Es beginnt mit der Bastion 1 an der im Südosten liegenden Zitadelle. Interessant sind die hierbei in die Umwallung eingebauten Kaponnieren aus Walzstahl, von denen noch einige erhalten sind. Obwohl das deutsche Reich eine moderne Stahlindustrie besaß, wurden dies Eisenkaponnieren bei Charles Cammel in Sheffield (Großbritannien) eingekauft. Als Bewaffnung dienten vier 9cm Kanonen C/64. Aus anderen Scharten konnte Gewehrfeuer abgegeben werden. Die Kaponnieren sollten flankierendes Feuer auf den Angreifer abgeben.

In der Nähe des Kavaliers 15 befindet sich heute noch das Kriegstor 2. Es besitzt zwei Flankierungskoffer, die eine Annäherung erschweren sollten. Das Kriegstor konnte durch Eisengitter und Stahltore verschlossen werden. Eingedrungener Feind wurde aus vorhandenen Maulscharten bekämpft.

Letzter Stand: 04.11.2016