Hauptfestung

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Ihr heutiges Aussehen verdankt die Festung Glatz dem holländischen Ingenieur Gerhard Cornelius Walrawe, der unter Friedrich II. der Erbauer des neuen Fortifikationssystems war. Im Jahre 1742 kam Glatz aufgrund des Breslauer Vertrages unter preußische Herrschaft. Ein Jahr danach begann Walrawe mit der Projektierung. Sein bereits 1743 vorliegender Entwurf sah die Modernisierung und den Ausbau von Teilen der noch aus österreichischer Zeit bestehenden Hauptfestung vor. Dabei sollte insbesondere die gesamte Nordfront völlig befestigt, der alte gedeckte Weg gesichert, sowie im Osten an der Hälfte des Hanges die Tenaille Schanze aufgebaut und mit zwei Befestigungswerken gesichert werden. Im Westen sollte eine Lünette zum Schutz der Kurtine zwischen den Bastionen Wenzel und Schellenbauer errichtet werden. Es sollte überdies, innerhalb des Kronenwerkes, eine Tenaille hinter der Kurtine zwischen den Bastionen Wenzel und Ludmilla aufgebaut werden. Er plante außerdem, anstelle der alten Waffenplätze und der Kontregarde der Bastion Adler eine Lünette zu errichten.

Ihr eigentliches Kernwerk und damit ihr letztes Reduit im Falle eines Angriffs hat die Hauptfestung im so genannten Dojon, der fünfzackig angelegt, Mauern bis zu 15m Höhe aufweist und durch einen vorgelagerten sturmfreien Graben noch gesondert gesichert ist. Schon im Jahre 981 hat sich auf diesem Teil des Festungsberges ein Kastell erhoben, das nach und nach zu einer Burg, im 15. Jahrhundert zu einem befestigten Schloss umgebaut, zu Beginn des 30jährigen Krieges (1622) durch den Einbau von Schanzen und Bastionen den Charakter einer Festung erhielt. In ihrer heutigen Gestalt ist die Festung indessen das Werk Friedrich II., der seit 1742 ständig an ihr bauend, in den Jahren 1770-1774 das alte Fürstenschloß dem Boden gleich machen und an seiner Stelle eine völlig neue Anlage errichten ließ.

Wie sinnreich dieses Kernwerk gesichert ist, zeigen die zahlreichen Befestigungswerke, die ihm gürtelartig vorgelagert sind, und zwar:

a)     in Richtung auf den sog. Kranich: die Bastion Jablunka

b)     in Richtung auf das Feldtor: die Bastion Ludmilla

c)     in Richtung auf die Feldseite: die Bastion Wenzel

d)     in Richtung auf die Stadtseite: die Bastionen Schellenbauer, Nieder- und Alarmbastion und der bastonierte Turm.

Selbstverständlich sind auch diese Einzelwerke ihrerseits wieder durch besondere Anlagen geschützt. So liegen z.B.

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vor Bastion Jablunka: der Gedeckte Weg, die Kranichflesche und der Kranich;

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vor Bastion Ludmilla: das Ravelin Jablunka und die Spitze 3;

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vor Bastion Wenzel: das Feld-Ravelin und die Spitze 4 und 5;

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vor Bastion Schellenbauer: die Bastion Adler, bestehend aus dem Hohen Redan, der Bastion Adler und dem Reduit Adler.

Luftbild aus dem Jahre 1938

Blick zur Festung von der Stadt

Eingangstor von der Stadt

Krenelierte Mauer am Tor

Preußischer Adler über dem Tor

Poterne zur Nieder-Bastion

Zugbrücke

Poterne

Flankierende Scharten

Im Inneren einer Grabenstreiche

Blick auf die Nieder-Bastion

Kasematte

Kasematte

Infanterieausgang zu den Wällen

Kasematte

Kurtine

Blick auf die Alarm-Bastion

Letzter Stand: 04.11.2016