Werkgruppen

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In der CSSR wurde die festungsmäßig ausgebaute Front an den Schlüsselpunkten im Gelände durch mehrere zu einer Werkgruppe zusammengefasste Werke verstärkt. Solche Werkgruppen finden sich:

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ostwärts Troppau auf dem Hrabyner Berg, um die Befestigungen in der Mährischen Senke zu versteifen,

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rings um den Glazer Kessel auf der Berghöhe, Baudenkoppe und dem Adamsberg, um die Einfallstraßen aus dem Südteil des Glazer Kessels nach Mähren in das Marchtal und nach Böhmen in das obere Odertal zu sperren.

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Werkgruppe Herrenfeld (Panske Pole) stützt die Stellung im Adlergebirge.

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Den Austritt aus der Grafschaft Glaz nach Nachod verlegen die Werkgruppen Skutina Berg und Dobroschow.

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Einen Vorbruch aus dem Waldenburger Revier zwischen Riesen- und Eulengebirge versperrt die Werkgruppe Trautenbach (Stachelberg) bei Trautenau.

Die Werkgruppen gliedern sich in Infanterie-, Artillerie- und Eingangswerke. Hinzu kommen die zahlreichen unterirdischen Räume mit dem Hohlgangssystem und die Sperren. Anzahl und Gruppierung richten sich nach Aufgaben und Gelände. Baubeginn: 03.03.1936 (Hrabyner Berg) bis 16.11.1937 (Skutina Berg).

Beispiel: Werkgruppe Hrabyner Berg

Die Werkgruppe gliedert sich in zwei Infanteriewerke, zwei Artilleriewerke und einem Eingangswerk. Sie sind miteinander durch Hohlgänge verbunden, an denen die Unterkunftsräume und Versorgungsanlagen liegen. Umschlossen wird die Gruppe im ganzen durch ein breites feuerbestrichenes Infanteriehindernis.

Die Infanteriewerke sind als Hauptbefehls- und Artilleriebeobachtungsstellen bestimmt. Außer den Beobachtern sind für die Panzertürme auch lMG und sMG zur Nahverteidigung vorgesehen. Die Werke sind zweigeschossig und haben Decken- und Frontwände von 3 bis 3,50 Metern. Die Seitenwände sind 2 bis 2,50 Meter stark. Die Panzertürme haben eine Stärke von 310 Millimeter. Die Verbindung mit den unterirdischen Räumen besteht in Treppe und Aufzug in einem gemeinsamen Schacht.

Die Artilleriewerke dienen artilleristischen Aufgaben. Die Außenwände sind 3,50 m stark, die Decken zwischen 3,50 und 4 Meter. Die Artilleriewerke besitzen zwei Geschosse. Im Obergeschoss befinden sich die Kampf- und Feuerleitungsräume, im Untergeschoss die Bereitschafts- und Munitionsräume. Weitere Unterkunfts- und Munitionsräume liegen am Hohlgangsanschluss. Die Verbindung zum Hohlgang vermittelt ein Treppenschacht mit Aufzug.

Durch das Eingangswerk führt der gesamte Verkehr zur Werkgruppe, abweichend von der französischen Ausführung, die bei großen Anlagen getrennte Eingänge für Truppen und Munition vorsieht. Das Eingangswerk ist an einem Steilhang so geschickt angelehnt, dass es durch Flachfeuer von vorn überhaupt nicht und durch Steilfeuer nur äußerst schwer getroffen werden kann. Es liegt vollkommen sicher vor Kampfwagen. Die Mauerstärken für Seitenwände und Decken betragen 3,50 Meter. Im Obergeschoss des zweigeschossigen Werkes liegen die Kampfräume und die Wachräume für den Umschlagsverkehr, im Untergeschoss Unterkünfte und Nebenräume. Die Einfahrt hat als äußeren Abschluss ein schweres Gittertor, dahinter ein starkes verteidigungsfähiges Falltor. An die Einfahrt schließt ein Abstellplatz für Fahrzeuge an, der durch eine Panzerschubtür abzuriegeln ist.

Werkgruppe Hrabyner Berg nach tschechischer Unterlage

Quelle: "Denkschrift über die tschecho-slowakische Landesbefestigung" OKH Gen.St.d.H. 1941

Panzertürme des Infanteriewerk A Hrabyner Berg

Panzertürme des Infanteriewerk A Hrabyner Berg

Grundriß einer Kasemattenbatterie

Außenansicht einer Kasemattenbatterie

Hrabyner Berg: Grundriß des Eingangswerk

Hrabyner Berg: Außenansicht des Eingangswerk

Festungsfront Grulich mit den Werkgruppen Baudenkoppe und Berghöhe

Quelle: "Denkschrift über die tschecho-slowakische Landesbefestigung" OKH Gen.St.d.H. 1941

Aufteilung der Maschinenräume

Quelle: "Denkschrift über die tschecho-slowakische Landesbefestigung" OKH Gen.St.d.H. 1941

 

Letzter Stand: 24.08.2017