Fort Neufchateau

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Baubeginn für das Fort amtlich eigentlich Aubin-Neufchateau genannte Fort war im April 1935. Das Fort liegt östlich der gleichnamigen Ortschaft auf einem 240 m hohen Hügel. Das ca. 3 ha große Kernwerk ist mit einem 13 Meter breiten und 5 Meter tiefen Graben umgeben. Die dreieckige Anlage besitzt ausser dem Kernwerk auch noch zwei Aussenwerke, die auch gleichzeitig als Lüfterblocks fungierten. Das Hohlgangsystem befindet sich in einer Tiefe von 22 bis 28 Meter und besitzt eine Länge von 2,5 Kilometer. Während der Kampfhandlungen im Mai 1940 besaß das Fort eine Besatzung von 574 Mann unter dem Kommando von Major d'Ardenne. Als Bewaffnung standen zwei Panzertürme mit je zwei 75mm Kanonen und ein Kampblock mit Granatwerfern zur Verfügung. Grabenstreichen vervollständigten die Ausstattung.

Aubin-Neufchateau nahm am ersten Kriegstag sofort den Feuerkampf mit der Wehrmacht auf und verschoß bis zum Abend 1697 Granaten. Am 11. Mai 1940 war das Fort vollständig umzingelt und wurde auf das heftigste mit zahlreichen Kalibern beschossen. Insgesamt 20 deutsche Angriffe wurden an diesem Tag abgewiesen. Jedoch waren diverse Sicherungsbunker in der Umgebung ausgeschaltet worden, so dass sich erste Spähtrupps des Grenzwachtregiments 46 an das Fort heranschieben konnten und dort Aufklärung betreiben. Am 19. Mai wurde erstmals der belgische Kommandant Major d’Ardenne aufgefordert mit der Besatzung zu kapitulieren. Dieser lehnte doch die Kapitulationsaufforderung ab. Eine weitere Aufforderung zu Aufgabe am morgen des 20.Mai, die zusammen mit einem belgischen Priester durchgeführt wurde, lehnte der Kommandant ebenfalls ab. Daraufhin zog die Wehrmacht 8,8cm Flak-Geschütze vor, um das Fort durch Punktbeschuß auszuschalten. Gleichzeitig beschoß auch die Divisionsartillerie der 223. Division das Fort. Kurz vor 15.00 Uhr stellte man den Artilleriebeschuß ein und es folgte ein Stuka-Angriff mit schweren Bomben. Die deutschen Sturmtruppen, die danach sofort einen Angriff vortrugen und bis an den Graben des Forts gelangten, konnten keine Gegenwehr der Belgier feststellen. Heftiger Beschuß zur Abwehr des Angriffes kam jedoch vom Fort Battice, dass versuchte Unterstützung zu leisten. Wären zu diesem Zeitpunkt des Angriffs Hohlladung vorhanden gewesen, hätte man schon zu diesem Zeitpunkt das Fort ausschalten können. So mussten sich die Sturmtruppen eingraben bzw. wurden wieder in die Ausgangsstellung zurückgenommen. Zu diesem Zeitpunkt waren 12 deutsche Soldatengefallen und 44 verwundet.

Der 21. Mai brachte für Fort Aubin-Neufchateau vier Artillerieschläge und Bombenangriffe zwischen 08.30 und 15.30 Uhr. Um 16.00 Uhr traten die Sturmtruppen zum Angriff an. Durch schwere Treffer von Bomben in die Böschung des Grabens wurde es der Wehrmacht ermöglicht, den Graben schnell zu durchschreiten. Die einzelnen Kampfblöcke wurden nun gezielt mit Spreng- und Hohlladungen angegriffen. Die Sprengungen verfehlten ihre Wirkung nicht und um 17.05 Uhr kapitulierte Fort Aubin-Neufchateau. 12 Offiziere und 460 Soldaten verließen als Kriegsgefangene das Fort.

Während des Krieges diente das Fort als Versuchsobjekt für die Röchling-Granate. Noch können die Spuren der Zerstörung durch diese niemals zur Serienreife gelangten Granate betrachtet werden.

Quelle: Denkschrift über die belgische Landesbefestigung (OKH 1941)

Quelle: Denkschrift über die belgische Landesbefestigung (OKH 1941)

Quelle: Denkschrift über die belgische Landesbefestigung (OKH 1941)

Zugang zum Fort

MG-Scharte zur Sicherung des Zugangs

Eingangsblock

Eingangsblock mit Schäden durch 8,8cm Beschuß

Treppe zur Kaserne

Sprengkammern an der Treppe

Schleuse aus Panzertüren zum Hohlgang

Hohlgang

Wegweiser im Fort

Hinweis auf Rauchverbot

Blick vom Hohlgang zum Kampfblock

Blick vom Kampfblock zum Hohlgang

Munitionsmagazin

Munitionsmagazin

Treppenhaus

Wasserpumpe

Hohlgang im Bereich der Kaserne

Standort eines Ventilators

Bereitschaftsraum für Mannschaften

Bereitschaftsraum für Unteroffiziere

Maschinenraum

Sanitärräume

Werkstatt

Hohlgang in der Kraftzentrale

Standort der Elektrizitätsdiesel

Standort der Elektrizitätsdiesel

Unterkunftskasematte

Offizierunterkunft

Deckendurchschuß einer Röchling-Granate

Deckendurchschuß einer Röchling-Granate

Röchling-Granate im Fußboden steckend

Zerstörungen im Kasernentrakt

Kasematte für Gasfilter

Sanitäre Einrichtung

Kammer des Kommandanten

Deckendurchschuß einer Röchling-Granate

Ausgang des Block E

Block E mit Panzerhindernis

Letzter Stand: 24.10.2019