Das Fort de Hollogne wurde zwischen 1888 und 1891 als westlichstes Fort der Gürtelfestung Lüttich erbaut. Seine Aufgabe war neben der Deckung der beiden Nachbarforts, Flèmalle und Loncin, der Schutz der Strassen und der Eisenbahnlinie Lüttich – Brüssel. Hollogne gehört zu den kleineren Forts und hat die Form gleichseitigen Dreiecks mit einer Kantenlänge von ca. 200 Metern. Die Spitze des Dreiecks weist nach Außen. Das Fort selbst ist von einem umlaufenden Graben von 6,85 Meter Tiefe und neuen Meter Breite umgeben. Der Zugang zum Fort erfolgte durch eine Torpoterne, die durch flankierendes Gewehrfeuer verteidigt werden konnte. Im Bereich der Kehlfront waren beiderseitig des Grabens Wohn- und Wirtschaftsräume untergebracht. Der Kehlgraben wurde durch insgesamt vier 5,7 cm Schnellfeuerkanonen geschützt.
Die Artillerie des Forts war in einem zentralen betonierten Kernwerk untergebracht. Als Bewaffnung diente ein Panzerdrehturm mit einer 21cm Haubitze, ein Panzerdrehturm mit 15cm Geschützen, zwei Panzerdrehtürme mit einem 12cm Geschütz und einem versenkbaren Scheinwerfer. Zwei 5,7cm Kanonen in Panzerversenkturm befand sich jeweils an den Schulterpunkten der Kehle. Als Kriegsbesatzung waren 230 Artilleristen und 120 Infanteristen vorgesehen.
Während des 1. Weltkrieges kam es um das Fort Hollogne zu keinen nennenswerten Kämpfen. Am 15. August 1914 forderten deutsche Parlamentäre das Fort zur Kapitulation auf und wiesen auf den zwecklosen Widerstand hin. Insbesondere bot man den Offizieren an, sich von den Schäden am explodierten Fort Loncin zu überzeugen. Ein Leutnant und der Arzt von Fort Hollogne ließen sich von den Deutschen zum Fort Loncin geleiten und waren über das Ausmaß der Explosionskatastrophe entsetzt. Nach Rückkehr wurden alle Szenarien des weiteren Verhaltens des Forts diskutiert. Am 16. August stellten die Deutschen ein letztes Ultimatum und begannen nach Ablauf mit mäßigem Beschuß. Um 09.30 kapitulierte das Fort. Anschließend integrierten die Deutschen das Fort in eine neue Verteidigungslinie. Insbesondere hierfür gab es zahlreiche Umbauten und Verbesserungen, da sich während der Kämpfe eklatante Schwächen konstruktiver Art der belgischen Forts gezeigt hatten.
Nach dem 1. Weltkrieg gehörte Fort Hollogne nicht zu den rearmierten Forts. Es wurden alle Panzerungen und die Bewaffnung ausgebaut und diente fortan als Munitionslager.
Nach dem 2. Weltkrieg nutzte die belgische Armee das Fort als Material- und Sanitätsdepot. Erst Anfang der 1990er Jahre gab die Armee das Fort auf. Es wird heute durch einen Verein zum Erhalt des Forts betreut.
Zugangspoterne |
Flankierende Scharten zum Schutz der Zugangstor |
Die Rollbrücke |
Die Rollbrücke im Schacht |
Wachlokal |
Wachlokal mit Scharten |
Blick in den Graben |
Kehlgrabenstreiche |
Hohlgang zur Kehlgrabenstreiche |
Kasematte mit Scharten in der Kehlgrabenstreiche |
Kasematte mit Scharten in der Kehlgrabenstreiche |
Treppenhaus zum Obergeschoß der Kehlgrabenstreiche |
Rechter Geschützbrunnen für 5,7 Schnellfeuerkanone |
Linker Geschützbrunnen für 5,7 Schnellfeuerkanone |
Das Zentralmassiv |
Das Zentralmassiv |
Treppe zur Zentralgalerie |
Treppe zur Zentralgalerie |
Die Zentralgalerie |
Zugang zum 12cm Panzerturm |
Im Geschützbrunnen des 12cm Panzerturms |
Im Geschützbrunnen des 12cm Panzerturms |
Maschinensaal |
Logement |
Doppelte Grabenstreiche an der Spitze des Forts |
Kasematte mit Scharten in der doppelten Grabenstreiche |
Geschützbrunnen für 15cm Panzerturm |
Geschützbrunnen für 21cm Panzerturm |
Pulverkammer |
Gang der Eskarpenkasematten |
Kasematte |
Kasematte |
Gang der Eskarpenkasematten: links Treppe zum 5,7cm Panzerturm |
Munitionskammer des 5,7cm Panzerturms |
Letzter Stand:04.11.2016