Mi Nord

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Die Kasematte Mi-Nord hatte die Aufgabe die Werksoberfläche Richtung Süden und Richtung Norden zu schützen. Außerdem besaß der Block eine Artilleriebeobachtungsglocke. Die Bewaffnung bestand aus drei sMG, zwei Scheinwerfern und einem lMG zur Verteidigung des Infanterieausgangs. Somit war diese Kasematte für die Aktionen der Fallschirmjäger besonders gefährlich und musste unbedingt ausgeschaltet werden. Für diese Aufgabe war Trupp 4 unter Führung des Feldwebels Wenzel zuständig. Der Auftrag lautete: Wegnahme Werk 19, 20, 21. (Voraussichtlich Infanteriewerke, 4-5-m-Kuppeln sind unwahrscheinlich). Feindliche Einwirkung nach Norden und Süden verhindern. Trupp 11 wird hierzu unterstellt. Eindringen und verteidigen.

Um die Kasematte auszuschalten besaß der Trupp zwei Hohlladungen 50 kg, zwei Hohlladungen 12,5 kg, 3 Sprengrohre, eine gestreckte Ladung 6 kg und 10 Ladungen 3 kg. Der Block war für die Deutschen nicht nur wegen der möglichen Wirkung der MG`s, sondern auch wegen seiner hervorragend platzierten Artilleriebeobachtungsglocke (Eben 2) höchst störend und musste gleich zu Beginn ausgeschaltet werden. Die Beobachtungsglocke wurde bereits um 02.10 Uhr von den Unteroffizieren Diricks und Bataille besetzt. Der Rest der Besatzung nahm trotz des Alarms an den Außenarbeiten teil. Um 03.15 Uhr erschien der Gefreite Petry und drei Soldaten, die nicht etwa hierher beordert wurden, sondern aus eigener Initiative ihren Block besetzten und dies dem Gefechtsstand meldeten. Die Bereitschaftsmunition blieb jedoch liegen. Gegen 05.20 Uhr kam Unteroffizier Vossen aus der Ortschaft Canne in den Block, so dass drei der vier vorgesehenen Beobachter von Eben 2 anwesend waren. Er stieg in die Glocke und entdeckte mit Bataille "Flugzeuge", die langsam zur Landung ansetzten. Der Gefechtsstand wurde informiert, weil man den Feind mit Kisten in alle Richtungen rennen sah.

Als Unteroffizier Diricks aus der Glocke stieg, um die Männer im Block zu informieren, warf Feldwebel Wenzel von Trupp 4 eine 3-Kiloladung in die noch offene Periskopbohrung der Glocke. Die Explosion brachte Rauch und Kampfgase in den Bunker und tötete die beiden verbliebenen Beobachter Vossen und Bataille. Kurz darauf zündeten die Deutschen eine 50-kg-Hohlladung, die aber die Panzerglocke nicht durchschlug. Anschließend sprengten die Fallschirmjäger das Süd-MG durch eine 12,5-kg-Hohlladung in den Kampfraum. Die von Panik ergriffene Besatzung räumet das Werk und baute am Fuße eine Trägersperre auf. Die gesprengte MG-Scharte wurde anschließend durch eine 50-kg-Hohlladung zum Eingang erweitert. Feldwebel Wenzel und seine Trupp besetzten den Bunker und richteten ihn zum Gefechtsstand her.

Kasematte Mi-Nord vom Caster-Wall aufgenommen (1996)

Kasematte Mi-Nord frontal aufgenommen (2000)

Rückwärtige MG-Scharte (2000)

Rückwärtige MG-Scharte (2010)

Kasematte Mi-Nord vom Caster-Wall aufgenommen (2010)

Kasematte Mi-Nord frontal aufgenommen (2010)

Durch 50-kg-Hohlladung zerstörte Maschinengewehrscharte (2000)

Intakte MG-Scharte und Scheinwerferscharte (2000)

Durch 50-kg-Hohlladung zerstörte Maschinengewehrscharte (2010)

Intakte MG-Scharte und Scheinwerferscharte (2010)

Die Beobachtungsglocke (1996)

Abdruck der Hohlladung (1996)

Die Beobachtungsglocke (2010)

Abdruck der Hohlladung (2010)

Trümmer durch Sprengungen

Trümmer durch Sprengungen

Das zerstörte Treppenhaus (2004)

Das zerstörte Treppenhaus (2010)

Zugang zum zerstörten Treppenhaus

Trümmer durch Sprengungen

Das Munitionslager

Beschriftungen im Munitionslager

Letzter Stand: 04.11.2016