Canal Nord

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Canal Nord, Werk 17 nach deutscher Bezeichnung, ist eine Kanalstreiche mit der Aufgabe flankierendes Feuer Richtung Canne und der Schleuse Lanaye zu geben. Richtung Canne wirken eine 6 cm Pak und ein MG, Richtung Lynaye wirken zwei MG. Zur Unterstützung stehen zwei Scheinwerfer und eine Beobachtungsglocke zur Verfügung.

Canal Nord sollte am 10.05.1940 den angreifenden deutschen Truppen erhebliche Schwierigkeiten bereiten, denn es verhinderte zunächst die Überquerung des Albert-Kanals. Gegen 16.00 Uhr traf die Spitze des verstärkten Infanterieregiments 151 im Dorf Canne ein. Ein Überklettern der aus dem Wasser ragenden Brückenreste scheiterte im Feuer der Streiche Canal Nord. Schnell wurde klar, dass ohne Pioniermittel kein Übergang möglich ist. Da Canal Nord den Bereich beherrscht, kommt die deutsche Infanterie zunächst nicht an den Kanal heran. Gegen 17.30 Uhr befand sich das Gros des IR 151 im Raum Canne. Die Fallschirmjäger versuchten mit herabgelassenen Ladungen und einer Hangsprengung das Werk zu bekämpfen. Die Hangsprengung verschüttete teilweise die Beobachtungsglocke und die Detonation veranlasste die Besatzung zunächst das Werk zu verlassen. Es wurde eine Sprengung der Kanalstreiche befürchtet. Wenig später wurde das Werk jedoch wieder besetzt. Mit einer Trägersperre versperrte man den Zugang zur Beobachtungsglocke, weil durch die verschütteten Sehschlitze ohnehin nicht mehr beobachtet werden kann. Im Dorf Canne wurde bald ein deutscher Beobachter im Kirchturm festgestellt und daraufhin beschossen. Gegen 17.45 traf ein Zug Pak 3,7 cm an der gesprengten Brücke von Canne ein. Die Pak nahm sofort den Feuerkampf gegen Canal Nord auf. Ein Duell der Geschütze entwickelte sich.

Um 18.30 Uhr versuchte eine verstärkte Schützenkompanie, mit Behelfsmitteln über den Kanal zu setzen. Der Angriff blieb aber mangels genügender Feuerunterstützung stecken und scheiterte. Mit Feuerunterstützung von 2 MG-Zügen, 1 Flak-Zug 20 mm, 1 Pak-Zug und 1 Nebelwerferzug versuchte gegen 21.00 Uhr eine verstärkte Schützenkompanie erneut, mit Behelfsmitteln den Kanal zu überqueren. Die Feuerunterstützung reichte aber nicht aus, und auch dieser zweite Angriff brach zusammen. Gegen Mitternacht wurde der Pionierzug Portsteffen auf Floß-Säcken übergesetzt und erreichte das Westufer.

Am 11.05.1940 setzten gegen 03.00 Uhr drei Bataillone des IR 151 über den Albert-Kanal. Im zusammengefassten Feuer gelang auf Floß-Säcken der Übergang und konnte auch von Canal Nord nicht verhindert werden. Aber noch störte Canal Nord das Übersetzen und den Nachschub. Um 06.15 Uhr nahmen sich die Fallschirmjäger das Werk erneut vor. Drei Mann von Trupp 7 stiegen an Stricken auf das Dach der Streiche, wurden jedoch von Canal Sud entdeckt und beschossen, worauf man schleunigst und unverrichteter Dinge wieder hochkletterte. Gegen 10.00 Uhr fällt die Pak der Grabenstreiche durch Rohrkrepierer aus. Dabei wurde der Soldat Tummers getötet und zwei Mann schwer verletzt. Gegen 11.30 Uhr arbeitete sich ein Stosstrupp des Bataillons 1/151 an die Kanalstreiche heran und brachte durch Sprengung das Werk endgültig zum Schweigen. Wenig später räumte die Besatzung das komplette Werk.

 

Ansicht der Richtung Brücke Canne sichernden Scharten

Ansicht der Richtung Schleuse Lanaye sichernden Scharten

Ansicht 2002

Ansicht 2010

MG-Scharten Richtung Lanaye wirkend (2002)

MG-Scharten Richtung Lanaye wirkend (2010)

Die Panzerkuppel

Aufstieg zur Panzerkuppel

Die Pak Richtung Canne wirkend

Der Pak-Kampfraum

Die durch Rohrdetonierer zerstörte Pak

Der Hülsenfang im Boden des Kampfraumes

Abwärts führende Stufen vom Hohlgang zur Kasematte Canal Nord

Panzertüren in der Kasematte

Die geheimnisvolle Tür,  die zu beiden Seiten nichts verschließt ...

... und aufgrund ihres Profils im Hohlgang nicht eingesetzt werden kann.

Kampfraum für sMG

Kampfraum für sMG

Panzertüren

Panzertüren

Kampfraum für sMG

Kampfraum für sMG

Suchscheinwerfer

Hülsenkammer unter dem Kampfraum der Pak

Urinal im Kampfblock

Ventilator

Letzter Stand: 25.07.2019