Belgische Kleinanlagen

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Im Laufe der Baujahre, beginnend 1932, ergab sich unter Berücksichtigung der verschiedenartigen örtlichen Verhältnisse und der Kampfaufgaben eine große Mannigfaltigkeit an Bauwerken. Diese unterschieden sich sowohl nach Ausbaustärke als auch nach Ausbauform. Jedoch lassen sich innerhalb der Kleinanlagen gewisse Regelformen feststellen. Dies trifft besonders bei den Stellungen zu, die in einem Zuge gebaut sind wie der Brüsseler Ring und der Genter Brückenkopf.

MG-Stand mit einer Scharte

Soweit das eingesetzte MG nicht eine auf die Stellung zuführende Straße zu bestreichen hatte, wurde die Scharten so angeordnet, daß sie gegen Frontalfeuer geschützt waren. Von diesem Stand entwickelte Belgien zwei Bauformen. In den Grenzstellungen der Provinz Luxemburg und in der vorgeschobenen Linie des befestigten Gebietes von Lüttich fand sich die einfache Form. Da dieser Stand nur einen kleinen Kampfraum besaß, zog die Truppe es vielfach vor, ihn nicht zu besetzen, sondern schuf daneben eine feldmäßige Anlage. Die andere Regelform, findet sich besonders in den Hauptstellungen des befestigten Gebietes von Lüttich. Um die Scharten gegen Frontalfeuer zu schützen, waren diese Stände oftmals mit Flügeln versehen.

 

MG-Stand mit einer Scharte und Flügelmauer

Die Flankierungsanlagen an den Wasserflächen der Kanäle und des Panzerwagengrabens von Antwerpen waren mit Flügeln versehen, um die Scharten gegen Frontalfeuer zu decken.

 

MG-Stand mit zwei Scharten gleicher Schußrichtung

Diese Stände sind häufig in dem befestigten Gebiet von Lüttich, hinter der Maas und in der Festung Namur, ferner im Brüsseler Ring und im Genter Brückenkopf gebaut worden. Sie haben den Vorteil großer Feuerkraft in einer Richtung. Die beiden Kampfräume sind durch eine Zwischenwand getrennt, die aber nicht voll durchgezogen ist.

 

Mehrschartenstände

Einstöckige Mehrschartenstände befinden sich hauptsächlich in der Provinz Luxemburg, in den Brückenköpfen an den Schleusen des Albert-Kanals und im Genter Brückenkopf. Zweistöckige Schartenstände waren am Albert-Kanal in den westlichen Pfeilern der Kanalbrücken von Lanaye und Veldwezelt und in einigen Fällen an hohen Kanalböschungen erbaut.

 

Pak-Schartenstände

Pak-Schartenstände sollten Straßen und Brücken bestreichen. Daher haben sie Frontalscharten. Pak-Schartenstände mit flankierenden Scharten zur Zwischenfeldbestreichung baute Belgien nicht. Die Bewaffnung der Anlagen bestand entweder aus 1 Pak oder 1 Pak und MG. Einige Stände besaßen eine Beobachtungsglocke. Größere Anlagen besaßen außerdem Scheinwerfer- und Bereitschaftsräume. Bei beengten Platzverhältnisse sind die Stände auch mehrstöckig errichtet.

 

Strandverteidigungsanlage

An der Kanalküste haben die Belgier eine Anzahl Kleinanlagen für Pak und MG zur Verteidigung des Strandes geschaffen. Sie sind in die Uferböschung eingebaut. Ihre kleinen Drehtürme heben sich gegen den Horizont wenig ab, weil Dünen sie meistens überragen. Ihre Baustärke ist gering, die unauffällige Lage und die Kleinheit des Bauwerkes sind ihr wirksamster Schutz.

 

Artilleriebeobachtungsstände

Der Artilleriebeobachtungsstand war vielfach mit anderen Kampfanlagen vereinigt. Anlagen, die ausschließlich der Artilleriebeobachtung dienten, finden sich seltener und bilden dann meistens Außenbeobachter der Forts oder Werkgruppen.

 

Geschützschartenstände

Nur im Genter Brückenkopf waren drei Geschützschartenstände angelegt. Die Bauwerke waren ihren Aufgaben entsprechend verschieden gebaut, mit flankierender Wirkung der Geschütze, frontaler und flankierender MG.

 

Geschützschartenstände

Letzter Stand: 04.11.2016