Antwerpen

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Antwerpen sollte neben den örtlichen Aufgaben – Schutz des Hafens und der Stadt mit ihren militärischen Einrichtungen, Aufrechthalten der Verbindung mit der See – dazu dienen, das geschlagene oder der Entscheidung ausweichende belgische Heer aufzunehmen. Außerdem ermöglichte sie das Landen und Zuführen von Truppen anderer Staaten – gedacht war in erster Linie an England – zur Unterstützung und Verstärkung des belgischen Heeres.

Die durch das ausgedehnte Überschwemmungsgebiet wirksam ergänzten Befestigungen von Antwerpen bestanden aus der Stadtumwallung, dem inneren und dem äußeren Fortgürtel und den Verteidigungsanlagen an der unteren Schelde.

Die Festung Antwerpen bildet den linken Eckpfeiler des Reduits. Deshalb war die ganze Front ostwärts der Schelde bis zur Dyle ausgebaut. Antwerpen stützte aber auch als linker Eckpfeiler den Brüsseler Ring bzw. die Antwerpen-Namur-Stellung, die Albert-Kanal-Stellung und die Grenzschutzstellung längs des Turnhout-Kanals. Diese Stellungen liefen hier in einem Punkte zusammen. Durchbrach ein Angreifer die Nordfront zwischen der unteren Schelde und dem Fort Schooten, so war das ganze belgische Befestigungssystem gefährdet.

In den Jahren 1859 bis 1866 wurden die Forts Merzem und Nr. 1 bis 8 mit 18 dazwischen liegenden Reduten errichtet. Nach dem Krieg von 1870/71 entstanden die Verteidigungsanlagen an der unteren Schelde. Um für die Stadt und Hafen größere Ausbaumöglichkeiten zu schaffen, baute man in den Jahren 1878 bis 1904 den äußeren, etwa 8 bis 15 km vor dem Stadtkern liegenden und aus 16 Forts bestehenden Festungsgürtel. Ihm wurden 1906 noch 11 Forts und 12 Reduten eingefügt, weil sich die Zwischenräume der älteren Forts als zu groß erwiesen. Damit war Antwerpen eine der stärksten Gürtelfestungen geworden.

In den Jahren 1934 bis 1937 wurden zunächst die alten Forts und Zwischenwerke der äußeren Fortlinie von der unteren Schelde bis zur Dyle behelfsmäßig erneuert. Daran schloss sich seit dem Jahre 1938 der Ausbau des Zwischenfeldes.

 

Quelle: Oberkommando des Heeres 1941 "Denkschrift über die belgische Landesbefestigung"

Quelle: Oberkommando des Heeres 1941 "Denkschrift über die belgische Landesbefestigung"

 

Letzter Stand: 26.06.2017