Das Ouvrage du Michelsberg wurde zwischen 1930 und 1935 gebaut und gehört zur ersten Generation von geplanten Artilleriewerken. Es verfügt über drei Artillerieblöcke, zwei Infanterieblöcke und nur einen Eingangsblock. Auf einen separaten Eingangsblock für die Besatzung hat man verzichtet. Desweiteren verfügt Michelsberg auch nicht über ein Munitionsmagazin M1, sondern man hat vergrößerte Munitionsmagazine am Fuße der Kampfblöcke angelegt. Die Ausstattung der Blöcke im Einzelnen:
Block 1: Ein MG-Panzerturm, eine GFM-Panzerglocke Typ A für MG FM24/29 oder 50mm Granatwerfer, eine Panzerglocke für das Zwillings-MG Reibel MAC 31. | |
Block 2: Zwei GFM-Panzerglocken Typ A für MG FM24/29 oder 50mm Granatwerfer, eine Scharte für das Zwillings-MG Reibel MAC 31 und eine Scharte für das das Zwillings-MG Reibel MAC 31 oder austauschbar eine 47mm PaK. | |
Block 3: Ein Panzerturm für zwei 81mm Granatwerfer und zwei GFM-Panzerglocken Typ A für MG FM24/29 oder 50mm Granatwerfer. | |
Block 5: Ein Panzerturm mit zwei 7,5 cm Geschützen Modell 33 und eine GFM-Panzerglocke Typ A für MG FM24/29 oder 50mm Granatwerfer. | |
Block 6: Ein Panzerturm mit zwei 13,5 cm Haubitzen, eine GFM-Panzerglocke Typ A für MG FM24/29 oder 50mm Granatwerfer, eine Glocke für Granatwerfer und eine Panzerglocke für Zwillings-MG als Notausstieg. | |
Eingangsblock: Zwei GFM-Panzerglocken Typ A für MG FM24/29 oder 50mm Granatwerfer und eine Scharte für das das Zwillings-MG Reibel MAC 31 oder austauschbar eine 47mm PaK. |
Der ursprünglich vorgesehene Block 4 sollte mit einem
weiteren Panzerturm für zwei 81 Granatwerfer ausgestattet sein, ist aber aus
Kostengründen nicht realisiert worden.
Die Besatzung sollte im Mobilisierungsfall über 19 Offiziere und 495
Unteroffiziere und Mannschaften verfügen. Das Werk wurde aus dem öffentlichen
Stromnetz mit Energie versorgt. Für den Fall einer Unterbrechung der
Energieversorgung konnten in der Elektrizitätszentrale mit vier SGCM
Dieselmotoren und ASCOM-Generatoren der notwendige Strom erzeugt werden. Die
Wasserversorgung erfolgte aus einem 30m tiefen Brunnen, der in der Nähe des
Eingangsblocks liegt. Hieraus wurden die einzelnen Wassertanks in den
Kampfblöcken, in der Kaserne und in der Elektrizitätszentrale versorgt. Versuche
im Inneren des Werkes einen Brunnen anzulegen scheiterten, da man auf keine
wasserführende Schicht stieß.
Während des 2. Weltkrieges kam es zu kurzen Kampfhandlungen. Erstmals wurden am
9. Juni 1940 in der Nähe des Werkes Truppen der Wehrmacht gesichtet, die mit
vierzig Schuß 7,5 cm Granaten aus dem Block 5 beschossen wurden. Zunächst ziehen
sich die deutschen Truppen zurück. Aber am 16. Juni kommt es zu einem weiteren
Angriff der Deutschen, die das Werk mit 10,5 und 15,5 cm Geschützen beschießen.
Am gefährlichsten erweist sich aber ein 8,8cm Flak-Geschütz, dass aus einer
Distanz von nur 800 m die Kampfblöcke 2 und 3 in direktem Feuer beschießt und
verheerende Wirkung besitzt. Es gelingt der Werksbesatzung erst sehr spät das
Geschütz aufzuklären und durch Beschuß aus dem 135mm Panzerturm auszuschalten.
Der Beschuß des Werkes durch die Deutschen geht bis zum Waffenstillstand am 25.
Juni weiter. Am 26. Juni wird dem Werk mitgeteilt, dass im Rahmen des
Waffenstillstandes keine Zerstörungen an den Anlagen durchgeführt werden dürfen.
Die Besatzung wird am 30. Juni über die Übergabe des Werkes zum 4. Juli
unterrichtet, was bei ihnen zu völligem Unverständnis führt. Das Werk wird durch
die Deutschen zunächst nicht konkret genutzt. Das ändert sich aber, nachdem die
alliierten Luftangriffe auf die Rüstungskapazitäten zunehmen. Man sucht
verbunkerte industrielle Fertigungsstätten und nutzt dafür auch die Anlagen der
Maginot-Linie. Ende 1944 wird das Werk zur Sprengung vorbereitet, um es nur
zerstört in die Hände der Amerikaner fallen zu lassen. Die Sprengungen richten
beträchtlichen Schaden an, zerstören das Werk aber nicht in der beabsichtigten
Weise. Ab 1947 wird das Werk Michelsberg durch die französische Armee wieder
instandgesetzt. Dabei werden die Beschußschäden an den Blöcken 2 und 3 von 1940
und die Sprengschäden von 1944 weitgehend beseitigt. Ab 1966 überlässt man den
Michelsberg sich selbst. Allerdings wird der 4. Dieselmotor zusammen mit dem
Generator demontiert und in die Feste Lothringen gebracht und dort aufgestellt.
Dort steht er zusammen mit einem Motor aus dem Werk Mont des Welches heute noch.
Zwischen 1978 und 1988 nutzt ein Landwirt das Werk für die Champignonzucht. Seit
1993 kümmert sich ein Verein um die Festung. Das Ouvrage du Michelsberg kann
regelmässig besucht werden.
Der Werkseingang |
Die Scharten |
In der Poterne |
Blick zum Eingang |
Stahltür |
Der Bahnhof |
Im Hohlgang |
Der Bahnhof |
Schikane im Hohlgang |
Nahverteidigungsscharte der Schikane |
Im Hohlgang |
Im Hohlgang |
Restaurierter Dieselmotor |
Unrestaurierter Dieselmotor |
Anzeige |
Wassertanks |
Abzweig zum Lokschuppen links |
Im Lokschuppen |
Weichensteller |
Dusche |
Im Hohlgang |
Im Hohlgang |
Waschtröge |
Küche |
Küche |
Küche |
Küche |
Küche |
Esstische im Hohlgang |
Esstische im Hohlgang |
Geschützanlage eines Panzerturms |
Geschützanlage eines Panzerturms |
Feuerlöschkasten mit Sand |
Signallaterne |
In der Kommandozentrale |
In der Kommandozentrale |
In der Kommandozentrale |
Kommandantenzimmer |
Abzweig zu den Kampfblöcken |
Abzweig zu den Kampfblöcken |
Umformerstation |
Zugang zum Kampfblock |
Munitionsmagazin leer |
Munitionsmagazin voll |
Treppenhaus mit Aufzug zum Geschützturm |
Treppenhaus mit Aufzug am Geschützturm |
Hebe- und Senkmechanismus des Geschützturms |
Richtgerät am Geschützturm |
Gasfilter gegen Kampfgase |
Im Geschützblock |
Block 2: Infanterieblock |
Block 2: Scharten |
Block 2: gepanzerter Scheinwerfer |
Panzerglocke GFM Typ A |
Block 5: Geschützturm |
Block 5: GFM-Panzerglocke |
Block 5: Geschützturm |
Block 5: Betonkante |
Block 1: MG-Turm mit GFM-Panzerglocke |
Block 1: MG-Turm |
Block 1: GFM-Panzerglocke |
Block 1: Panzerglocke für Zwillings-MG Typ JM |
Block 3: Gesamtansicht |
Block 3: Panzerturm für Granatwerfer |
Block 3: GFM-Glocke mit Beschußschaden |
Block 3: GFM-Glocke mit Entlüftungshutze |
Letzter Stand: 13.04.2017