Ouvrage de Anzeling

Startseite Festungen Bunker Lexikon Was ist neu? Links Über mich

Im Festungsabschnitt Metz nimmt das Artilleriewerk Anzeling den östlichsten Pfeiler ein, weswegen ihm eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Bereits 1927 zählte man Anzeling zu den wichtigsten Werken in der Region. Noch bevor die endgültige Lage und Ausstattung festgelegt wurde, begann man mit der Vermessung und dem Kauf des Geländes. Am 20.01.1930 wird der erste Entwurf des Artilleriewerkes vorgelegt, den Feldmarschall Petain im März 1930 zur Genehmigung bekommt. Statt den Plan zu genehmigen hatte Petain jedoch etliche Änderungswünsche, die er durch seinen Stab überprüfen ließ. Ende April waren die Pläne soweit überarbeitet, dass der Bau des Werkes durch Ministerialbeschluß genehmigt wurde. Baubeginn ist im September 1930. 1935 waren fast alle Arbeiten abgeschlossen, allerdings fehlten noch die wichtigen Gasfilter. Die Besatzung bestand aus 27 Offiziere und 670 Unteroffiziere/Mannschaften aus den Truppenteilen Artillerie, Infanterie und Pioniere.

Das Werk besteht nunmehr aus:

bullet

Mannschaftseingang mit einer Scharte für Reibel-MG oder 37mm PaK, zwei Scharten für FM-MG, zwei GFM-Panzerglocken und zwei Handgranatenrohre für den Graben.

bullet

Munitionseingang mit einer Scharte für Reibel-MG oder 37mm PaK, drei Scharten für FM-MG, zwei GFM-Panzerglocken und zwei Handgranatenrohre für den Graben.

bullet

Block 1 mit einer Scharte für Reibel-MG oder 37mm PaK, eine Scharte für Zwillings-MG Reibel, ein gepanzerter MG-Turm, zwei GFM-Panzerglocken, eine flankierende MG-Scharte FM Mle 24/29, ein Handgranatenrohr zur Grabenverteidigung.

bullet

Block 2 mit einem gepanzerten MG-Turm und einer GFM-Panzerglocke.

bullet

Block 3 mit einem gepanzerten Turm für zwei 81mm Granatwerfer und zwei GFM-Panzerglocken.

bullet

Block 4 mit einem gepanzerten Turm für zwei 77mm Geschütze Modell 33, einer GFM-Panzerglocke und einer Panzerglocke für 50mm Granatwerfer.

bullet

Block 5 mit einem gepanzerten Turm für zwei 135mm Haubitzen, einer Scharte für 135mm Haubitze, zwei GFM-Panzerglocken, eine flankierende MG-Scharte für FM 24/29 und einem Handgranatenrohr zur Grabenverteidigung.

bullet

Block 7 mit einem gepanzerten Turm für zwei 77mm Geschütze Modell 33 und einer GFM-Panzerglocke.

bullet

Block 9 mit einer Scharte für Reibel Zwillings-MG oder einer 47mm Pak, eine Scharte für Reibel Zwillings-MG, ein gepanzerter Turm für Kombinationswaffen (2 MG und eine 25mm PaK), eine GFM-Panzerglocke, eine flankierende MG-Scharte für FM 24/29 und einem Handgranatenrohr zur Grabenverteidigung.

Der Block 9 wurde erst später gebaut und entsprach den neuesten und modernsten Konstruktionsunterlagen. Daher ist dieser Block mit der GFM-Panzerglocke Typ B ausgestattet worden.

Die Beobachtung zur Feuerleitung der Artillerie wurde nicht im Werk Anzeling selbst vorgenommen, sondern erfolgte aus den Werken Hestroff, Bois de Bousse, Berenbach und Bovenberg. Das Werk Anzeling war ursprünglich mit zwei Alsthom-Dieselmotoren zur Elektrizitätsversorgung ausgestattet, wenn der Zugang zum öffentlichen Netz unterbrochen war. Da diese Dieselmotoren zuviel Luft verbrauchten, wurden sie durch vier SGCM-Dieselmotore ersetzt. Dieser Austausch wurde 1938 auch in anderen Werken vorgenommen. Die Wasserversorgung wurde durch drei Tiefbrunnen gewährleistet, die 50cbm/h lieferten.

Das Werk Anzeling war zum Zeitpunkt der Mobilmachung 1939 einsatzbereit. Dennoch litt es an Mängeln und fehlender Teile. So gab es kein Baumaterial für Reparaturen am Werk; es fehlte vor allem Zement. Die Anzahl der Betten für die Besatzung war unterdimensioniert, so daß eine Mehrfachbelegung der Betten notwendig war. Es gab keinen Raum wo die Wäsche der Besatzung gewaschen und getrocknet werden konnte. Es gab auch keine Leichenkammer wie in anderen Werken. Der Lagerraum für Fleisch konnte nicht gekühlt, sondern nur belüftet werden. Bis Mai 1940 konnte ein neuer Fleischraum im Block 9 realisiert werden, aber das Kühlgerät wurde nie geliefert.

Der Gefechtsstand des Werkes Anzeling wurde im Untergeschoß des nie gebauten Blockes 6 eingerichtet.

Vor dem Beginn der Kampfhandlungen besuchen zahlreiche Persönlichkeiten das Werk. Der britische Premierminister Chamberlain im Dezember 1939 ist dabei der Bekannteste. Zwischen dem 18. Mai und dem 25. Juni 1940 beschießt das Werk Anzeling die vordringende Wehrmacht oder gibt Unterstützungsfeuer auf andere angegriffene Werke ab. Ein Ersuchen eines deutschen Parlamentärs, aufgrund des Waffenstillstandes, das Werk zu übergeben wird vom Kommandanten abgelehnt, da er noch keinen Befehl des französischen Hauptquartiers zur Übergabe besitzt. Am 30. Juni 1940 erscheint ein französischer Oberstleutnant, der dem Werk den Befehl zur Übergabe überbringt. Die Übergabe an die Wehrmacht wird zum 3. Juli 1940 vereinbart.

1997 wird das Werk Anzeling deklassifiziert und anschließend an eine Privatperson verkauft. In seinem Inneren sind heute Schießstände eingerichtet. Eine Besichtigung im Inneren ist kaum möglich.

Im Dickicht versteckt: Der Mannschaftseingang

Der Eingang ist zubetoniert

Zugewachsene GFM-Kuppel

GFM-Kuppel

Der Munitionseingang

Der Munitionseingang

GFM-Kuppel am Munitionseingang

GFM-Kuppel am Munitionseingang

Block 1: Versenkbarer MG-Turm

Block1: Markierung am MG-Turm

Block 1: GFM-Panzerkuppel Typ A

Block 1: Die Schartenfront

Block 1: Scharten für Reibel-MG und/oder 37mm PaK

Block 1: flankierende Scharte für MG 24/29 und der Notausgang im Graben

Block 2: Versenkbarer MG-Turm

Block 2: Versenkbarer MG-Turm

Block 2: Entlüfter

Block 2: GFM-Panzerkuppel

Block 3: GFM-Panzerkuppel

Block 3: GFM-Panzerkuppel

Block 3: Panzerturm für zwei 81mm Granatwerfer

Block 3: GFM-Panzerkuppel mit Entlüfter

Block 3: GFM-Panzerkuppel

Block 3: Panzerturm für zwei 81mm Granatwerfer

Block 4: GFM-Panzerkuppel

Block 4: Panzerturm Modell 33 für zwei 75mm Geschütze

Block 4: Blick auf die beiden Geschützrohre

Block 4: Panzerglocke für 50mm Granatwerfer

Block 5: GFM-Panzerkuppel

Block 5: Panzerturm für zwei 135mm Haubitzen

Block 5: Die Rohre der 135mm Haubitzen

Block 5: GFM-Panzerkuppel

Block 5: Scharte für eine 135mm Haubitze

Block 5: Die Scharte im Detail

Block 7: Der Drahtverhau um Block 7

Block 7: Panzerturm Modell 33 für zwei 75mm Geschütze

Block 7: Der Panzerturm und zwei Entlüftungen

Block 7: GFM-Panzerkuppel

Block 9: GFM-Panzerkuppel Typ B

Block 9: GFM-Panzerkuppel Typ B

Block 9: Panzerturm für Kombinationswaffe

Block 9: Panzerturm für Kombinationswaffe

Block 9: Schartenfront

Block 9: Falsche Scharte

Block 9: Flankierende Scharte und Scharte für Reibel-MG

Block 9: Scharte für das Reibel-MG

Letzter Stand: 15.06.2023