Feste Obergentringen

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Die Feste OberGentringen befindet sich 4 Kilometer nordwestlich von Diedenhofen auf einem 318 Meter hohen Hügel und beherrscht somit die Stadt Diedenhofen und das breite Moseltal. Der Bau begann im April 1899 und dauerte bis Ende 1905.

Die Festen wurden nach völlig neuen Ideen entworfen. Bestanden Festungen davor aus einer definierten geometrischen Form (z. B. Fünfeck), so lockerte man ihre Form vollständig, verteilte die Gebäude im Gelände und passte ihre Anordnung sorgfältig den Geländebedingungen an. Dadurch waren sie dem Artilleriefeuer weitgehend entzogen, weil nur der direkte Punktbeschuss Aussicht auf Erfolg bringen konnte. Somit legte man die Feste Obergentringen mit ihren Panzerbatterien, Kasernen und anderen Bauwerken unter dicker Betonschicht verteilt auf den Hügel an. Die Festung erreichte eine Ausdehnung von 45 Hektar und besaß eine Besatzung von etwa 2.000 Soldaten.

Die Feste besteht aus 3 Kasernen, der Mittel-, Nord- und Südkaserne die vollständig betoniert sind und teils unterirdisch angelegt wurden. Der Betonschutz der Decken beträgt vier, die Stärke der Wände drei Meter. Zwischen den Kasernen befinden sich 2 Batterien mit je vier Geschütztürmen. Jeder Geschützturm enthält eine 10,5 cm Kanone mit einer Reichweite von 9700 Metern. Zur Artilleriebeobachtung besitzen beide Batterien zwei Panzerglocken. Die Kasernen und Batterien sind zusätzlich von Bereitschaftsräumen mit Gräben und Beobachtungsständen umgeben. Die Ganze Feste wurde durch ein 30 Meter breites Stacheldrahtnetz geschützt. Ein Kehlblockhaus sicherte die Zufahrtsstraße, die durch Eisentore abgesperrt werden konnte. Fast alle Gebäude sind mit unterirdischen Hohlgängen verbunden. Diese konnten mit Panzer- oder Gittertüren abgeriegelt und mit Sprengladungen verteidigt werden.

Nach 1912 erweiterte man die Feste. Es kamen noch sechs Grabenwehren aus Beton dazu, die mit Maschinengewehren, Scheinwerfern und gepanzerten Beobachtungsglocken ausgerüstet waren. Die ursprünglich existierenden Fenster Richtung Moseltal wurden zugemauert und durch Schießscharten ersetzt. Gleichzeitig verstärkte man das Mauerwerk. 1916 erfolgte als letzte Modernisierung der Einbau einer Zentralheizung.

Während des ersten Weltkrieges nahm die Festung Gentringen nicht am Kampf teil, da die Front weiter westlich lag. Nach dem Waffenstillstand von 1918 und dem Vertrag von Versailles kam Elsaß-Lothringen wieder zu Frankreich. Somit wurde auch die Festung französisch. Im Jahre 1930 gliederte das französische Heer die Feste in die Maginotlinie ein. Die alten 10,5cm Kanonen wurden gegen Rohre mit längerem Kaliber ausgetauscht, worauf sich die Reichweite von 9.700 auf 12.700 Meter steigerte. Nach dem Westfeldzug 1940 gelangte die Feste wieder in deutschen Besitz. Sie wurde als Lager und Werkstätte ohne Garnison verwendet. 1944 wurde die Festung von den amerikanischen Truppen besetzt, die als Vorsichtsmaßnahme während der Ardennenoffensive die Kanonen sprengte. Ab 1946 diente die Festung als Munitionslager des französischen Heeres. Als das französische Heer die Festung nicht mehr benötigte, bemühte sich ein Verein von Festungsfreunden um die Betreuung. Seit 1971 ist sie für Besucher geöffnet.

Schalttafel der Elektrizitätszentrale

Mittelkaserne

Mittelkaserne

Zugang zur Nordbatterie

Nordbatterie

Nordbatterie

Nordbatterie

Die Südbatterie

Panzerbeobachter der Südbatterie

Südbatterie

Südbatterie

Die Nordkaserne

Die Südkaserne

Unterstand für Artilleriebeobachter

Panzerbeobachter

Betonierte Infanteriestellungen

Betonierte Infanteriestellungen

Backofen

Heizkessel

Maschinensaal

Maschinensaal

Maschinensaal

Umformer

Generator

Generator

Schalttafel

Kochkessel in der Küche

Küche für Offiziere

Sprechröhren und Telefon

Im Panzerturm

Verschluß des Kanonenrohrs

Hülsenrutsche im Gefechtsgang

Munitionsaufzug

Letzter Stand: 04.11.2016